Thomas Müller hat schon frühzeitig darauf hingewiesen (etwas, was ich auch immer wieder mache), dass die Börse und die Konjunktur nicht parallel und nicht gleichzeitig laufen. Er war auch relativ früh dabei, Zuversicht zu äußern und antizyklisches Handeln zu empfehlen (als alle fast unisono den Weltuntergang kommen sahen).
Nun, seit März macht Börse wieder Spaß. Die Märkte erholten sich auf breiter Front. Auch wenn die Notierungen noch tief unter den Höchsständen liegen (oder gerade deswegen), spricht Einiges dafür, dass man lieber dabei bleiben soll. So zumindest Thomas Müller in seiner aktuellen Kolumne auf boerse.de:
Er schaut auf die Treiber der Rally:
Zunächst einmal hagelt es in der laufenden Berichtssaison Gewinn-Überraschungen. So haben z.B. Unternehmen aus dem S+P 500 lt. Bloomberg bisher die (eben zu niedrigen) Analysten-Prognosen um 80% übertroffen. Dabei waren besonders die Zahlen von Goldman Sachs mit Spannung erwartet worden. Der veröffentlichte Quartalsgewinn von 2,7 Mrd. Dollar hat die Akteure genauso überrascht wie die Meldung, dass nun schon 11,4 Mrd. an den Staat zurückgeflossen sind, womit sich Goldman bereits wieder komplett aus dem Rettungspaket herausgelöst hat.
Außerdem kommen entscheidende Impulse von einer Null-Zins-Politik der Zentralbanken (allen voran durch die Fed und die Bank of England), Quantitative Easing (Warum Quantitative Easing?) und den Rettungsmaßnahmen der Regierungen. Nicht zuletzt, konstatiert Thomas Müller, ist das Anlegersentiment immer noch vom Pessimismus gezeichnet (Anm.: unser Blogger-Sentiment kann das in etwa bestätigen; andere Metriken, vor allem in den USA, zeigen jedoch u.a. bullische Stimmung an).
Weiter zu “Jetzt heißt es ganz einfach, dabei zu sein“.
2 Kommentare bis jetzt ↓
Bernd Maier // 7. Aug, 2009
Also ich denke, im Gegensatz zum Autor, dass sich die Börsen mittelfristig nicht weiter erholen werden. Die Umsätze an den Börsen sind Rückläufig und die Gewinne der Unternehmen eher mau. Ich denke, wir erleben demnächst einen deutlichen Rücksetzer der Kurse.
Saviano // 7. Aug, 2009
Ein Rücksetzer kann immer kommen und wird wohl keinen so wirklich überraschen, denn die (Wirtschafts-)Lage ist nach wie vor fragil. Was Sie jedoch ansprechen sind die mittelfristigen Perspektiven und “keine weitere Erholung in den nächsten ein paar Jahren” (wenn ich richtig verstehe). Das ist meiner Meinung nach ein zu hartes Urteil, ABER wer weiß das schon richtig?!
Kommentieren: