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Börsennotizbuch

Ein seriöses, aber lockeres Gespräch über die Börse
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Mit “Mea Culpa” ist es nicht getan

16. Mai, 2008 ·

Wenn ich im Blog durchblättere, bekomme ich ein bisschen das Gefühl, die Kritik an die Bankmanager und die führenden Akteure in der aktuellen Kreditkrise kommt nicht ausreichend eindeutig rüber. Weil ich nicht gleich den Zusammenbruch der Weltwirtschaft und den unweigerlichen Niedergang der westlichen Zivilisation ausrufe, heißt nicht, dass ich das unverantwortliche und sehr unprofessionelle Handeln der Banker übersehe.

Gerade gestern hat sich der Bundespräsident Horst Köhler zum Thema geäußert und die Weltfinanzmärkte gar als “Monster” bezeichnet. Und von diesem Monster sei, trotz eklatantem Versagen, nicht einmal ein klar vernehmbares “Mea Culpa” gekommen.

Ich würde sogar sagen, Mea Culpa reicht auch nicht. Mit einer “Entschuldigung” ist es nicht getan. Es müssen weitere Konsequenzen her — personelle und regulatorische Konsequenzen. Man kann nicht nur bei Worten bleiben (sollten sie auch noch über die Lippen gebracht werden) angesichts des gebrochenen Vertrauens und der Abermilliarden, die fahrlässig verspielt wurden.

Hier möchte ich noch Michel Friedmann eine Bühne geben, der es noch besser zu formulieren weiß (Video vom 15.04.2008):

Leider weiß ich, dass Verantwortung und harte Konsequenzen schwer einzufordern wären. Aber nur zuschauen, geht auch nicht. Die Öffentlichkeit und die Aktionäre müssen Druck ausüben und nicht nachlassen. Wenn man die Weltwirtschaft an den Rand einer Katastrophe bringt, muss man spürbare und vor allem sichtbare Folgen tragen. Selbst Schuldbekenntnis ist zu wenig — die Schuld muss noch ordentlich “verbrieft” werden… So wie man bei so mancher Milliarde an faulen Krediten vergessen hat zu tun.

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