anzeige

Börsennotizbuch

Ein seriöses, aber lockeres Gespräch über die Börse
Börsennotizbuch random header image

Margin Debt – einige Relativierungen

23. Februar, 2007 · 2 Kommentare

Am 18. Januar habe ich von dem Margin Debt an der NYSE geschrieben, das “unangenehme” Höhen erreichte. Das Thema schlägt einige Wellen unter den Börsen-Analysten.

Nick Baker hat bei Bloomber vor 3 Tagen den neuen Rekord in Margin Debt ($285.6 Mrd.) zum Anlass genommen und hat (besorgt) darüber geschrieben (NYSE Margin Debt Reaches $285.6 Billion, Topping 2000 Record ). Seine Meldung ist wiederum Anlass für Bill Rempel vom (lesenswerten) Blog NO DooDahs!, einige Gedanken über die Höhe des Margin Debt zu veröffentlichen: More on NYSE Margin Debt (Link nicht mehr aktiv).

Demnach können die Ängste etwas gemildert werden: neben der Anmerkung, dass das Dollar-Trading-Volumen seit 2000 um ca. 40% gestiegen sei, macht er uns darauf aufmerksam, dass die Ermittlung des Margin Debt nicht zwischen Short und Long Positionen unterscheidet.

Given the “black hole” of knowledge about who incurred the debt, and what direction they bet, the “as is” number is useless as a predictor. Assuming that such knowledge could be gained, you would need to have that data going back a sufficient time period to make it statistically useful. Further, you would need to adjust your findings for the impact of margin interest rates and the dollar amount of shares traded.

Und außerdem führt er (eigentlich gleich zu Anfang) an, dass das Zinsniveau im Moment etwas höhere Margin Debts rechtfertige.

[Ich hoffe, ich habe die Punkte richtig wiedergegeben; die Daten, insb. die 40% kann ich nicht verifizieren - ich habe diverse Angeben zum Turnover und Marketkapitalisierung etwa bei S&P und NYSE gefunden, aber eindeutig kann ich es nicht bestätigen].

Kategorien: Analysen · Gelesen · Gesamtmarkt

Tags:, , ,

Vor- und zurückblättern (aktuelle Kategorie) ↓

Anzeige ↓


Verwandte Beiträge ↓



2 Kommentare bis jetzt ↓

  • Saviano // 25. Feb, 2007

    Noch mal zum Marin Debt: das Thema schlägt, wie gesagt, einiges an Wellen – jetzt ist auch in The New York Times ein Artikel zu lesen (A Mountain of Margin Debt May Not Be Cause for Concern.

    Darin werden einige der Aussagen (der Relativierungen) von oben bestätigt. Z.B. die gewachsene Markt-Größe:

    “But today’s level of margin debt is probably not an indication that speculation has returned to the old levels. For one thing, the market is a lot larger now. The second chart shows that margin debt remains well below 2000 levels when expressed as a percentage of the combined market capitalization of the two largest United States markets, the New York Stock Exchange and Nasdaq”.

    Des weiteren folgen Argumente wie – die Geschwindigkeit, mit der das Margin Debt gewaschen ist (langsamer als 2000), hohe “borrowing capacity” etc.

    Dass uns die Mainstream Media beruhigen will, macht uns natürlich etwas vorsichtig, aber wenigstens sind dies einige Punkte für weitere Nachforschungen.

  • egghat // 1. Mrz, 2007

    Eine interessante Zahl, die alles der oben zurecht angeführten relativierenden Zahlen bereits berücksichtigt, ist IIRC im Barrons immer drin:

    “Days to cover Short Sales”

    Man schaue also auf die Short Sales und nehme den täglichen Durchschnittsumsatz und berechne dann, wie lange es dauert, bis alle Short Sales wieder eingedeckt sind.

    Das letzte Mal, das ich auf diese Zahl geschaut habe, war die nicht so sonderlich Sorgen erregend.

    Es mag allerdings auch sein, dass diese Zahl nicht mehr so viel aussagt, weil die großen Player in dem Markt vielleicht gar nicht mehr drin sind und nur noch über Optionen und Futures eine viel größeres Rad drehen.

Kommentieren:

newpapers
Interessante Kennzahl: Umsatz pro Mitarbeiter. Aktuell steigend

13. Februar, 2012

Ich lese gerade einen Artikel von Ken Fisher, in dem er seinen mehrmals und an verschiedenen Stellen geäußerten Optimismus für die Weltkonjunktur und die Aktienbörsen noch einmal bekräftigt. Unter den ...
Letzte Hoffnung: EZB?

16. November, 2011

Das ist mittlerweile der Tenor und die Erwartung der Märkte (wie ich im letzten Beitrag erwähnt habe): "Wir stehen kurz vor einer Eskalationsstufe, und es gibt nur noch einen Rettungsanker - ...
Historische Parallele: Wie 1931

14. November, 2011

Ein sehr lesenswerter Artikel von Fabian Lindner bei Herdentrieb/ZEIT: Europa 2011 = Europa 1931. Thomas Fricke argumentiert in die gleiche Richtung: Frau Merkel beendet den Aufschwung (FTD). Und nochmal aus der Feder ...
Lesetipps: Konjunkturunsicherheit beudeutet “unsicher”

17. Oktober, 2011

Wieder mal ein Post ... war auch Zeit ... An der Börse, sagt man uns häufig, ist eine Rezession bereits eingepreist. Allerdings glaube ich nicht, dass es im Falle einer tatsächlichen ...
Stürtzt demnächst auch die Konjunktur ab?

12. August, 2011

Das, was wir an den Börsen gesehen haben, ist schon ein ausgewachsener Aktiencrash, keine Frage. Ob die Märkte jetzt wieder überreagieren und die Kurse eigentlich wieder billig geworden sind, mag ...
Die Wurzeln der Euro-Krise: Das Motto “Jeder für sich”

12. Juli, 2011

Angela Merkel, Germany’s chancellor, insisted there should be no joint EU guarantee: each country would have to take care of its own institutions. That was the root cause of today’s ...
Die Zeiten sind unsicher. Wie immer.

17. Juni, 2011

Gottfried Heller beobachtet seit Jahren eine skurrile Zweiteilung der deutschen Anleger: Die einen investieren (ängstlich) ausschließlich in Zinspapiere, die anderen verfallen ins gegensätzliche Extremum und jagen nach schnellen Erfolgen mit ...