Börsennotizbuch

Über das Wochenende hat sich schon Einiges ereignet, so dass die Woche verspricht, spannend zu werden. Die Börsen starten erst einmal behauptet.

• US-Präsident Barack Obama und sein Finanzminister Timothy Geithner wollen ein neues Rettungsprogramm für die nicht zur Ruhe kommen wollenden Banken starten. Es geht um einen (weiteren) Aufkauf von “Giftpapieren” in Höhe von 500 Mrd. USD. Das Programm soll öffentlich-privat finanziert werden (unter uns: deutlich mehr öffentlich als privat) und gegebenenfalls bis zu 1.000 Mrd. USD aufgestockt werden. Details werden vom Finanzminister Timothy Geithner heute am Nachmittag (europäische Zeit) erwartet (Spiegel.de, Washingtonpost.com, Timothy Geithner: My Plan for Bad Bank Assets in The Wall Street Journal, 23.03.2009).
• Der Staatsfonds Aabar des Emirats Abu Dhabi hat 9,1% der Daimler Stammaktien erworben. Die Investitionssumme beträgt 1,95 Mrd. Euro; Ausübungskurs ist 20,27 Euro pro Aktie (Schlusskurs am Freitag: 21,34 Euro). Abu Dhabi wird somit zum größten Daimler-Aktionär und verweist das seit langer Zeit beim Stuttgarter Autobauer engagierte Emirat Kuwait (jetzt mit 7,6 Prozent der Aktien) auf den zweiten Platz (FTD.de, Sueddeutsche.de).
• Die Konjunkturprognosen verschlechtern sich weiter. Die Commerzbank gibt die bisher pessimistischste Prognose für Deutschland bekannt: Minus 7 Prozent für 2009. Die Weltbank hat auch eine sehr freudlose Aussicht für die Weltkonjunktur: Sie sieht eine Schrumpfung des Welt-BIP um ca. 2 Prozent voraus. Eine Schrumpfung der Weltwirtschaftsleistung galt bis vor kurzem als äußerst unwahrscheinlich. Das Wachstum des Welt-BIP ist seit Ende des 2. Weltkriegs nie negativ gewesen (1975 und 1983 bleib es noch knapp positiv). Offizielle Prognose wird demnächst veröffentlicht (Handelsblatt.de).