Das Emirat Abu Dhabi steigt für 7,5 Milliarden Dollar (5,4 Milliarden Euro) bei der Citigroup ein und schießt der krisengeschüttelten amerikanischen Bank damit frisches Kapital zu. Mit einer Beteiligung von knapp 5 Prozent löst der arabische Investor den saudischen Prinzen Alwalid bin Talal als größten Einzelaktionär der Bank ab.
Der Staatsfonds erweist sich hier wohl eher als Segen (zumindest für die angeschlagene Großbank) — ein früherer Beitrage zu den (neuen) Riesen in der Finanzszene: Staatsfonds – Fluch oder Segen.
2 Kommentare bis jetzt ↓
Saviano // 27. Nov, 2007
Abu Dhabi ist offensichtlich in Kaufstimmung — auch bei Sony hat der Staatsfonds Anteile gekauft: Griff nach Sony
Sentiment eher instabil für die kommende Woche • Börsennotizbuch // 3. Dez, 2007
[...] So, die Börsianer atmeten endlich auf: nach vier Wochen sinkender Kurse, kam die Erholung. Entsprechend besserte sich die Laune, wie cognitrend (noch am Mittwoch) festgestellt hat. Nur, die Interpretation von Joachim Goldberg ist keine zuversichtliche: Die Marktteilnehmer haben die Probleme zu schnell ausgeblendet, haben womöglich durch den “weißen Ritter” aus Abu Dhabi im Falle Citigroup nicht mehr den Ernst der Lage im Auge… Wie auch immer – die mittelfristig orientierten Anleger sollen wieder schnell eingestiegen sein. Doch das Sentiment ist wohl nicht stabil: Bei all diesen schnellen Nachrichtenwechseln ist den mittelfristigen Investoren nicht viel anderes übrig geblieben, als schnell zu reagieren. Um womöglich nicht den bald fälligen „1000 Punkte“-DAX-Impuls, wie andernorts bereits versprochen, zu verpassen? Nein. Vielmehr versucht man hinter jedem kleinen Impuls sogleich einen größeren Trend auszumachen und springt so auf alles, was sich bewegt. Das kostet nicht nur Geld und mentale Kraft. Vielmehr ist zu befürchten, dass den Investoren auf dem Weg nach oben schnell wieder die Luft ausgehen wird. Ob sie allerdings noch einmal sofort auf „verkaufen“ drücken werden, wenn sich abermals Ungemach und Analysten-Warnungen anbahnen, wird immer unwahrscheinlicher. Denn auch auf den Jungen, der zum x-ten Mal „der Wolf kommt“ schrie, hat man der Aesop’schen Fabel nach irgendwann nicht mehr hören wollen. Übrigens gerade in dem Moment, als die Bestie tatsächlich kam. [...]
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