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Ken Fisher: “Wir haben keine Krise”

19. September, 2007 · 5 Kommentare

Der amerikanische Vermögensverwalter und Börsenkolumnist Ken Fisher, den ich hier im Blog häufig zitiere (weil er Gescheites von sich gibt), äußert sich in der Faz.net zur Zinsentscheidung und der Kreditkrise. Nun, die Letztere sei gar nicht vorhanden…

Ein Auszug:

Was bedeutet die Zinssenkung der amerikanischen Notenbank für die Aktienmärkte?

Nicht viel. Wenn nun die Kosten für kurzfristiges Geld sinken, sollte das so oder so mit der gegenwärtigen Situation nicht viel zu tun haben. Es geht doch viel mehr um die Verfügbarkeit von langfristigen Krediten.

Ist die Krise bald vorbei und ist es überhaupt eine?

Wir haben überhaupt keine Kreditkrise. Die Renditedifferenzen zwischen Schulden hoher und niedriger Qualität sind nicht einmal ein Bruchteil dessen gestiegen, wie wir das in richtigen Kreditverknappungen erlebt haben. Zudem ist die Renditedifferenz zwischen Tagesgeld (Fed Funds) und 30-Tagesgeld gewaltig. Das zeigt, dass Bargeld gehortet wird. Dies sind Mittel, die in Erwartung einer Kreditverknappung gehalten werden. Tatsächlich immunisiert dies jedoch die Gesellschaft gegen eine richtige Kreditverknappung. Derzeit sind die Leute ängstlich um der Angst willen. Das wirkt längerfristig kurstreibend.

Und wer noch weitere zuversichtliche Worte lesen will (denn viele wollen es gar nicht) — der Link oben führt zu dem leider nicht sehr langen und ausführlichen Faz-Artikel.

Kategorien: Frontpage · Gesamtmarkt

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5 Kommentare bis jetzt ↓

  • egghat // 19. Sep, 2007

    Ich habe die Finanzkrise ja auch schonmal für beendet erklärt. Allerdings habe ich eine fundiert negative Einstellung zur allgemeinen Wirtschaftsentwicklung: Ich glaube nämlich, dass der US-Verbraucher die Immobilienkrise jetzt spürt. Zusätzlich wird der Arbeitsmarkt schwächer. Und das wird reichen, um die US-Konjunktur deutlich nach unten zu treiben. Wie weit, werden wir noch sehen.

    Es wird im Moment zu viel darüber diskutiert, welche Auswirkungen die Finanzkrise haben wird. Diese wird Auswirkungen haben, aber nicht sooooo schlimme. Ich habe mehrfach darauf hingewiesen, dass die Finanzbranche mehr als 300 Milliarden im letzten Jahr verdient hat. Von daher kann die einiges aushalten.

    Zu wenig wird aber der normale Effekt der Immobilienkrise diskutiert. Der führt zu Verunsicherung (oder gar Pleiten) bei den Verbrauchern, schwächt einen entscheidenden Teil der US-Wirtschaft und führte bisher häufig zu Abschwüngen. Völlig ohne vorhergehende Finanzkrise. Diese macht das aber nicht besser.

    Bye egghat

  • Saviano // 20. Sep, 2007

    Ich bin einer ähnlichen Meinung — nur dass ich kein Abrutschen in die Rezession erwarte (wie bekannt). Und dabei halte ich nach wie vor die Aktienmärkte (das ist ja Hauptgegenstand dieses Blogs) nicht für überbewertet. Selbst rezessive Tendenzen – denke ich – werden sie nicht zu viel nach unten drücken können. Eine Finanzkrise und gar eine Liquiditätskrise (zumal gepaart mit rezessiven Tendenzen) wäre hier für mich viel gefährlicher.

    Solange diese aber ausbleibt (und dafür gibt es auch ganz vertretbare Argumente, die du auch zu teilen scheinst), wird es “nicht leicht” für die Börsen, überzogen nach unten zu reagieren. Und wenn eine Ãœbertreibung nach unten nicht wahrscheinlich (spekulativ gesprochen: nicht möglich) ist, dann dürfen mittelfristige Aktienanleger ruhig schlaffen können.

    Oder nicht?

  • Kenneth S. Rogoff im Interview zum Dollar • Börsennotizbuch // 21. Sep, 2007

    [...] Kenneth S. Rogoff gibt ein Interview für die Zeit.de zum fallenden Dollar, dem Vertrauensverlust in der amerikanischen Wirtschaft und der aktuellen Finanzkrise (gibt es eine solche? — vgl. Donald Luskin und Ken Fisher). [...]

  • Na, doch langsam kabbeliges Fahrwasser? :: frank huncks blog :: selent // 22. Sep, 2007

    [...] Ergänzung 22.9.07: Saviano weist auf seinem Börsennotizbuch auf einen anderen FAZ-Artikel hin, in dem Ken Fisher keine Krise erkennen kann. Tag: Wirtschaft [...]

  • Geldmenge M3b wächst und wächst • Börsennotizbuch // 18. Dez, 2007

    [...] Kann da eine knappe Liquidität Problem sein? Stecken wir in einer Liquiditätsfalle? Oder machen die Worte von Ken Fisher vor diesem Hintergrund sogar noch mehr Sinn, wenn er sagt, dass wir gar keine Liquiditäts- und Bankenkrise haben? … [...]

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