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Inflation in Schwellenländer: Handelbare und nicht handelbare Güter

18. April, 2008 ·

In wenig entwickelten Ländern zeihen die Preise tendenziell stärker an als in den industrialisierten Staaten. Das ist ein bekanntes Phänomen, das auch emirisch mehrfach untersucht worden ist. Im Economics im Netz:

José García Solanes und Fernando Torrejón Flores von der spanischen Universität Murcia vergleichen in ihrer Studie 16 OECD-Länder und 16 Volkswirtschaften Lateinamerikas. In Schwellenländern wie Kolumbien oder Argentinien ziehen die Preise danach stärker an als in industrialisierten Wirtschaftsnationen wie Deutschland oder Frankreich. Außerdem weisen die spanischen Ökonomen nach, dass die Währungen der untersuchten Schwellenländer tendenziell unterbewertet sind.

[...]

US-Nobelpreisträger Paul Samuelson erklärt die höhere Inflation so: Entwicklungsländer stellen handelbare Güter wie Spielzeug und Fernseher immer produktiver her. Weil die daraus resultierenden Lohnerhöhungen aber durch die wachsende Produktivität ausgeglichen werden, steigen die Preise in diesem Sektor nicht.

Doch auch wer nicht-handelbare Güter wie eine Taxifahrt, eine Wohnung oder einen Haarschnitt bereitstellt, muss mehr Lohn zahlen. Sonst würden alle Arbeitnehmer in den handelbaren Sektor wechseln. Gerade im Dienstleistungsbereich wächst die Produktivität aber oft nur schwach. Die steigenden Kosten müssen also über höhere Produktpreise kompensiert werden, eine höhere Inflationsrate ist wahrscheinlich.

Link zum Paper unter dem verlinkten Artikel oben.

Kategorien: Finanznews · Research

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