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Harte und weiche Währungen

28. Oktober, 2009 · 1 Kommentar

Lesetipps

Wie China auf den Devisenmärkten agiert, stellt eine Gefahr für das Wachstum der anderen Volkswirtschaften, schreibt Paul Krugman in seiner Kolumne auf den Seiten der New York Times. Die Frage ist, was kann die Welt und im Speziellen die USA dagegen unternehmen.

Im Prinzip sagt einem der gesunde Menschenverstand, dass ein Land, das seine Währung künstlich billiger hält als es sonst gerechtfertigt wäre, irgendwann selbst in Schwierigkeiten kommen muss. Oder auch, dass man durch eine (aggressive) Politik der relativen Abwertung nicht dauerhaft Erfolge erzielen kann. Sonst wäre es viel zu einfach. Die eigene Währung kann jedes Land beliebig (nominell) abwerten lassen (im Gegensatz: Man kann die eigene Währung nicht beliebig aufwerten lassen). Das einzige, was es dazu bedarf, ist, die Notenpresse anzuwerfen… Für Krugman ist das (zumindest in der “puren” Form) für die USA aus “diplomatischen Gründen” keine gangbare Alternative. Aber im Moment übernehmen ohnehin die Chinesen diese delikate Aufgabe. Denn zur Zeit hilft die “gemeinsame Abwertung” den Vereinigten Staaten. Der Rest der Welt leidet darunter. Wie es aber weiter gehen soll, verrät Krugman an dieser Stelle nicht, aber er macht relativ deutlich, dass die US-Administration ganz bewusst einen weichen Dollar in Kauf nimmt. Vielleicht heißt das, dass die geldpolitischen Reaktionen eher aus der “restlichen Welt” kommen werden — nicht aus den USA oder China…

Mehr zum Thema:

  • Kurze Abhandlung zu makroökonomischen Währungsanpassungen noch kürzer gemacht: “So, the bottom line: to narrow international imbalances, we need a lower relative price of US output. Because prices are sticky, by far the easiest way to get there is dollar depreciation” (Krugman/NYT).
  • Der Dollar – Kaum härter als eine Weichwährung (FTD).
  • An expansionary peg? (Economist).
  • Reply to Economist.com: A theory of non-relativity (The Money Illusion).

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