Börsennotizbuch

egghat versorgt uns (erklärterweise) mit Horror-Zahlen. Die heutige ist die dramatische Schätzung der Commerzbank, die den Gesamtschaden durch die Finanzkrise mit 10,5 Billionen US-Dollar beziffert:

Wie setzen sich die 10,5 Billionen zusammen? 1,6 Billionen betragen die direkten Verluste am Finanzmarkt. Um gut 4,6 Billionen Dollar sind die Werte der Immobilien vor allem in den USA und Großbritannien gesunken. Der dritte große Batzen sind die 4,2 Billionen, um die die Weltwirtschaft dieses Jahr nicht gestiegen ist.

Weiterführender Link: Finanzkrise vernichtete bislang 10,5 Billionen Dollar (Welt.de).

Nun, der Ansatz, die Verluste am Finanzmarkt 1:1 in die Rechnung aufzunehmen, kann kritisch betrachtet werden. Die Bewertungen an den Börsen schwanken ja stark und können nicht ohne weiteres als Schaden oder Gewinn ausgewiesen werden. Ein paar Monate später ist der “Schaden” um das Doppelte kleiner oder größer — das kann nicht wirklich zielführend sein. Ähnlich verhält es sich bei dem Wert der Immobilien (wenn auch nicht so extrem). Wie auch immer…

egghat verfolgt praktischerweise die bisherigen Schätzungen — die Zahlen sind stets gestiegen, die Commerzbank hält nun den Rekord:

Die Geschichte der Schätzungen:
8.4.2008, IWF: Wer bietet mehr? Der IWF bietet 1 Billionen Dollar.
7.7.2008, Bridgewater Associates: Wer bietet mehr? Folge vom 7.7.08 …
2.8.2008: Nouriel Roubini: 2 Billionen Dollar Verluste durch die Kreditkrise
7.10.2008, IWF: 945 – 1400 Mrd. Dollar Schaden
28.10.2008: Bank of England: Notenbank erwartet 2,8 Billionen Dollar Verlust
21.1.2009: Nouriel Roubini: 3,6 Billionen Dollar
28.1.2009: IWF: 2,2 Billionen Schaden
6.4.2009: IWF: 4 Billionen Dollar Schaden
30.08.2009: Commerzbank: 10,5 Billionen Dollar Schaden