Die FAZ Online Ausgabe publiziert heute einen Artikel über die Zinserhöhung in China.
Einige Punkte zu denen ich mein „Kommentar“ abgeben möchte:
„ … [Die chinesische Wirtschaft] hat für die Weltwirtschaft inzwischen weitaus größere Folgen als das wirtschaftliche Geschehen in Ländern wie Frankreich, Italien oder Großbritannien, deren Bruttoinlandsprodukt kaum kleiner als das von China ist“.
Das mag stimmen, aber aus meiner Sicht nur bedingt. Allein wegen der Größe ist die Aussage etwas anzuzweifeln. Die großen europäischen Wirtschaften haben sicherlich nicht die Dynamik von China, aber ihr Gewicht in der Weltwirtschaft ist noch enorm. Und falls wir hier im “alten Europa” wirtschaftliche Bewegung erleben, wird das sehr wohl zu spüren sein.
Die chinesische Wirtschaft zeichnet sich dennoch mit starkem Wachstum aus (und wo Wachstum ist, ist auch (kapitalistische) Phantasie und Investition) und auch dadurch, dass sie quasi zur „Werkbank“ der globalen Güterproduktion avanciert. Deswegen der Aufwärtsdruck auf die Rohstoffpreise…
„Überkapazitäten im Export“ und gleich dazu „Deflation, nicht Inflation“ sind zwei wichtige Schlagworte aus dem Artikel.
Die Aussage: China kann noch mehr und auch noch billiger, wegen massiver Produktivitätssprünge und (zum Teil) Überkapazitäten. Das erstaunliche für mich ist der Punkt, dass in China selbst wenig von Inflation zu sehen sei. Dabei seien die Löhne in den industrialisierten Küstengebieten stark gestiegen und die chinesische Inflation viel, viel stärker von den Komponenten beeinflusst wird, die wir bei unserer gerne herausfiltern, um die Kerninflation als verlässlicherer Indikator zu bekommen – also Nahrungsmittel und Energie.
* * *
Im Moment, lese ich oft bei den Kommentatoren, schwanken die Märkte zwischen der Angst vor Inflation (und höheren Zinsen) und den positiven Daten (und Wachstumsdynamik) der Wirtschaft (auf die USA und die Welt bezogen; Europa mit langsamen Schritten kommt auch näher dran).
Wenn man den Faden aus dem obigen weiterverfolgt, neigt sich für mich die Waage „pro Wachstum“.
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