Börsennotizbuch

Die Krise, schreibt Alan B. Krueger in der New York Times, ist immer eine gute Zeit gewesen, neue Indikatoren für die Wirtschaftsverfassung zu lancieren. So zum Beispiel, lernen wir, sei die berühmte Arbeitslosenquote eine “Erfindung” aus der Zeit der Großen Depression in den 30er.

Um den Arbeitsmarkt geht es auch beim neuen Indikator von Gallup. Das geht so:

Every day Gallup polls 1,000 people and asks those who work: “Now thinking more generally about the company or business you work for, including all of its employees. Based on what you know or have seen, would you say that, in general, your company or employer is — 1) hiring new people and expanding the size of its workforce, 2) not changing the size of its work force, or 3) letting people go and reducing the size of its work force?”

Mit anderen Worten — die Menschen werden täglich nach ihrer subjektiven Wahrnehmung von der aktuellen Personalpolitik bzw. -verhalten ihres Unternehmens befragt. Die grafische Abbildung dieser Umfragen kann man im oben verlinkten Beitrag sehen. Das Resultat sind letztendlich zwei Linien — “Die Unternehmen stellen ein” und “Die Unternehmen trennen sich von Mitarbeitern” (wenn ich das mal schnell übersetzen darf).

Aus psychologischer Sicht ist die Umfrage mehr als relevant. Oft zählt die Wahrnehmung bzw. die gefühlte Einschätzung des Arbeitsmarktes genauso wie die tatsächlichen Zahlen (die ohne konkreten persönlichen Bezug auch ziemlich abstrakt bleiben).

Eine vergleichbare Befragung findet auch im Rahmen der monatlichen Ermittlung des Verbrauchervertrauens (Consumer Confidence, vgl. Artikel — also so ganz neu ist das alles hier nicht, oder?).

Der “neue” Indikator zeigt eine recht eindeutige und schnelle Verschlechterung am Arbeitsmarkt. Leider wissen wir gar nicht, wie es mit den Trendwenden aussieht. Zu vermuten wäre eine nachlaufende Trendindikation.