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Die Risikoaufschläge auf Staatsanleihen in der Eurozone weiten sich aus

21. Januar, 2009 · 3 Kommentare

Vor wenigen Tagen sprachen wir die Bonitätsprobleme einiger Staaten der Europäischen Union / Eurozone an, heute will ich auf diese Grafik der FAZ hinweisen, die die historische Entwicklung der Zinsen ausgewählter EU- und EURO-Mitgliedsstaaten zeigt.

Die Zinsdifferenz zu den deutschen Staatsanleihen steigt zuletzt relativ steil an: Für unsere PIGS-Länder (plus Irland) bewegen sich die Spreads bereits zwischen 1,5 und 2,5 Prozent.

In diesem Zusammenhang kursiert die Idee, gemeinsame europäische Anleihen zu emittieren, damit die Finanzierungskosten der “schwächeren” Länder sinken. Dies würde aber wiederum bedeuten, dass Staaten wie Deutschland eine Verschlechterung ihrer aktuellen Finanzierungskonditionen hinnehmen müssten, und hier will Finanzminister Steinbrück nicht mitmachen. Es ist also unwahrscheinlich, dass die Idee in dieser Form umgesetzt wird. Etwas wahrscheinlicher ist es, dass sich Länder wie Griechenland und Spanien an den IWF wenden und um Nothilfekredite (!) bitten…

Kategorien: Frontpage · Zinsen

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3 Kommentare bis jetzt ↓

  • egghat // 22. Jan, 2009

    Mglw. sind die Spreads gar nicht schlimm:

    http://egghat.blogspot.com/2009/01/der-euro-schlackert-und-warum-das.html

    bye egghat

  • Saviano // 22. Jan, 2009

    “Schlimm” ist es wahrscheinlich nicht (nach deinem Sinne von einem “Saktionierungsmechanismus” in der Eurozone: “Wer viele Schulden macht und unsolide wirtschaftet, muss höhere Zinsen zahlen”).

    Die sehr deutlichen Zinsdifferenzen zu den deutschen Staatsanleihen zeigen aber klar die Nervosität der Marktteilnehmer. Wie du selbst anmerkst, österreichische Obligationen werfen ca. 0,8% mehr p.a. als die deutschen — das erscheint etwas zu viel. Man kann wohl das berühmte “Flight to safety” nochmal erkennen.

    Etwas schade ist es, dass ein Land wie Deutschland, das ein großes wirtschaftliches Gewicht und zudem die niedrigsten Finanzierungskosten hat, sich wahrscheinlich zu zaghaft verschulden möchte (während die “schlechteren Schuldner” — aufs BIP bezogen — umfangreichere Konjunkturprogramme starten wollen).

    Zum Glück sind die USA da, die sehr niedrige Zinsen und massive konjunkturelle und monetäre Maßnahmen durchführen bzw. vorbereiten.

  • Leseempfehlung: Depression Economics | Kapitalmarktexperten.de // 22. Jan, 2009

    [...] Außerdem noch: Die Risikoaufschläge auf Staatsanleihen in der Eurozone weiten sich aus [...]

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