So schnell kann es gehen – Die Gewinnerwartungen (eine der entscheidenden Größen für die (kurzfristige) Aktienbewertung) gehen steil bergab, viel steiler als die Kurse … (vgl. hierzu Die KGV-Masche). TickerSense schreibt:
Earnings expectations for the S&P 500 peaked on August 17th, 2007 when analysts realized that subprime write-downs would continue beyond the third quarter. Since then year-over-year growth expectations have been revised down 20%, and a massive 68% revision in financial names. The two charts below highlight the progression of those revisions.
… und präsentiert noch grafische Ãœbersichten dieser Abläufe (inkl. “Volatilität der Gewinn-Erwartungen).
Deshalb ist *jedes* Modell, das auf Gewinnschätzungen basiert, Schrott. Weil die Datenbasis Schrott ist. Das ist halt subjektiver Mist. Der genauso immer 10% Plus für alles schätzt wie das Wirtschaftswachstum auch immer auf plus 2 bis 3 Prozent geschätzt wird. Ohne dass ein einziges Mal der Wendepunkt richtig getroffen wird.
Wer jetzt meint, dass Trailing 12 Months zu lahm sind, naja, der soll das weiter glauben. Stimmt aber nicht. Es gibt einige erfolgreiche Investoren, die nur auf Basis dieser Gewinne (+ den Buchwerten + dem Cashflow) arbeiten. Sowieso: Wer meint, schneller als die Profis zu sein, wird eh verlieren.
Dass die Ergebnisse einbrechen, finde ich nicht so überraschend: Auf die Margen, die am oberen Rand der langfristigen Durchschnitte liegen, habe ich mehrfach hingewiesen. Von dort oben ist das Risiko nach unten halt immer größer … Und dass die Financials keine Auswirkungen haben, hat wohl auch niemand geglaubt, der das Indexgewicht (über ein Viertel im S&P 500) kennt. Dass das Spuren hinterlässt, war doch klar.
Ich kenne die Zahlen aus der Grafik jetzt nicht. Die Zahlen, die ich mal gebracht hatte, waren *vor* einmaligen Belastungen und selbst da gehen die Gewinne zurück.
Da meiste kann ich (offensichtlich) unterschreiben — noch vielleicht interessant zum Thema Gewinnmargen und “Profit Peak”: Hoch bei den Gewinnmargen erreicht – was nun? (“Alan Greenspan vs. Bernanke” noch vom März 2007).
Das KGV ist auf jeden Fall nicht das A und O der Aktienanalyse, an sich nicht und angesichts der Dynamik, die die Gewinne (negativ wie positiv) entwickeln können, bei Schätzungen, oder dem ominösen KGVe, noch weniger.
Trotzdem – die Aktien erscheinen mir (auch wenn die KGVs in den kommenden Monaten steigen sollen) nicht zu teuer und nicht überkauft. Sie dürften halten.
Ich lese gerade einen Artikel von Ken Fisher, in dem er seinen mehrmals und an verschiedenen Stellen geäußerten Optimismus für die Weltkonjunktur und die Aktienbörsen noch einmal bekräftigt. Unter den ...
Das ist mittlerweile der Tenor und die Erwartung der Märkte (wie ich im letzten Beitrag erwähnt habe):
"Wir stehen kurz vor einer Eskalationsstufe, und es gibt nur noch einen Rettungsanker - ...
Ein sehr lesenswerter Artikel von Fabian Lindner bei Herdentrieb/ZEIT: Europa 2011 = Europa 1931.
Thomas Fricke argumentiert in die gleiche Richtung: Frau Merkel beendet den Aufschwung (FTD).
Und nochmal aus der Feder ...
Wieder mal ein Post ... war auch Zeit ...
An der Börse, sagt man uns häufig, ist eine Rezession bereits eingepreist. Allerdings glaube ich nicht, dass es im Falle einer tatsächlichen ...
Das, was wir an den Börsen gesehen haben, ist schon ein ausgewachsener Aktiencrash, keine Frage. Ob die Märkte jetzt wieder überreagieren und die Kurse eigentlich wieder billig geworden sind, mag ...
Angela Merkel, Germany’s chancellor, insisted there should be no joint EU guarantee: each country would have to take care of its own institutions. That was the root cause of today’s ...
Gottfried Heller beobachtet seit Jahren eine skurrile Zweiteilung der deutschen Anleger: Die einen investieren (ängstlich) ausschließlich in Zinspapiere, die anderen verfallen ins gegensätzliche Extremum und jagen nach schnellen Erfolgen mit ...
2 Kommentare bis jetzt ↓
egghat // 14. Jan, 2008
Deshalb ist *jedes* Modell, das auf Gewinnschätzungen basiert, Schrott. Weil die Datenbasis Schrott ist. Das ist halt subjektiver Mist. Der genauso immer 10% Plus für alles schätzt wie das Wirtschaftswachstum auch immer auf plus 2 bis 3 Prozent geschätzt wird. Ohne dass ein einziges Mal der Wendepunkt richtig getroffen wird.
Wer jetzt meint, dass Trailing 12 Months zu lahm sind, naja, der soll das weiter glauben. Stimmt aber nicht. Es gibt einige erfolgreiche Investoren, die nur auf Basis dieser Gewinne (+ den Buchwerten + dem Cashflow) arbeiten. Sowieso: Wer meint, schneller als die Profis zu sein, wird eh verlieren.
Dass die Ergebnisse einbrechen, finde ich nicht so überraschend: Auf die Margen, die am oberen Rand der langfristigen Durchschnitte liegen, habe ich mehrfach hingewiesen. Von dort oben ist das Risiko nach unten halt immer größer … Und dass die Financials keine Auswirkungen haben, hat wohl auch niemand geglaubt, der das Indexgewicht (über ein Viertel im S&P 500) kennt. Dass das Spuren hinterlässt, war doch klar.
Ich kenne die Zahlen aus der Grafik jetzt nicht. Die Zahlen, die ich mal gebracht hatte, waren *vor* einmaligen Belastungen und selbst da gehen die Gewinne zurück.
Bye egghat
Saviano // 14. Jan, 2008
Da meiste kann ich (offensichtlich) unterschreiben — noch vielleicht interessant zum Thema Gewinnmargen und “Profit Peak”: Hoch bei den Gewinnmargen erreicht – was nun? (“Alan Greenspan vs. Bernanke” noch vom März 2007).
Das KGV ist auf jeden Fall nicht das A und O der Aktienanalyse, an sich nicht und angesichts der Dynamik, die die Gewinne (negativ wie positiv) entwickeln können, bei Schätzungen, oder dem ominösen KGVe, noch weniger.
Trotzdem – die Aktien erscheinen mir (auch wenn die KGVs in den kommenden Monaten steigen sollen) nicht zu teuer und nicht überkauft. Sie dürften halten.
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