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Börsennotizbuch

Ein seriöses, aber lockeres Gespräch über die Börse
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Die fundamentale Untermauerung fehlt am Anfang doch immer

9. November, 2009 ·

Untermauerung

Viele meinen, an der Börse herrscht ein überzogener Optimismus. Einer davon ist der Vermögensverwalter Jens Ehrhardt, Vorstand von DJE Kapital, von dem heute ein Interview im Handelsblatt erschienen ist.

Er glaubt, die Börse habe zu früh zu viel von einer wirtschaftlichen Erholung vorweggenommen. Ihm fehle die “fundamentale Untermauerung”. Meinerseits würde ich erwidern, die “fundamentale Untermauerung” fehlt am Anfang immer (und wir sind nur 9 Monate vom Tief entfernt).

Etwas erstaunlich für mich auch die Feststellung, dass der Kurswende im März kein klassischer Ausverkauf vorausgegangen sein soll. Das empfinde ich anders: Der Ausverkauf war eigentlich massiv und die Stimmung im März sehr nah an Panik.

Und als Drittes: Herr Ehrhardt wiederholt dieses typische “der Markt steigt bei dünnen Volumina, ergo fehlt die Nachfrage”. Sehe ich ebenso ganz anders.

Zwei Punkte finde ich jedoch richtig und beachtenswert:

Am Anleihemarkt gibt es ein riesiges Angebot. Das Emissionsvolumen bricht alle Rekorde. Diese enormen Summen werden nur zum Teil durch die Quantitative-Easing-Maßnahmen der Zentralbanken aufgefangen; große Teile werden vom Kapitalmarkt gezeichnet, ergo ziehen sie tendenziell die Mittel vom Aktienmarkt ab. Zum Glück steigen die Zinsen unter dem Strich nicht. Aber wichtige Bemerkung von Herrn Ehrhardt:

Die Frage ist ja, wo die Masse an Anleihen ist, die der US-Staat emittiert hat. Viele davon liegen direkt bei der Notenbank, einen Großteil haben auch Geschäftsbanken mit Notenbankgeld gekauft. Wenn nun die Zinsen steigen und die Anleihekurse sinken, werden die Banken diese Papiere auf den Markt werfen. Dann droht der ganze Markt zusammenzubrechen.

Handelsblatt.com, „Der Hund rennt 20 Meter voraus“, Link oben

Zweiter Punkt: Die Unternehmen haben sich wieder sehr wohl imstande gezeigt haben, die Gewinne bei stagnierenden Umsätzen zu erhöhen. Sie haben offensichtlich ordentliches Kostenmanagement betrieben. Das halte ich für eine gute Voraussetzung für weiter steigende Gewinne, wenn die Wirtschaft auch insgesamt wächst und somit die Umsätze wieder anziehen.

Kategorien: Frontpage · Gesamtmarkt

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