Börsennotizbuch

Enttäuschende Arbeitsmarktdaten aus den USA haben die Aktienindizes in Europa am Nachmittag abrupt sinken lassen. Warum die Daten so enttäuschend sein sollen, wird indes nicht ganz deutlich.

Im Dezember sind 85.000 Arbeitsplätze abgebaut worden. Wenn man sich die ganze dramatische Entwicklung in der (immer noch aktuellen) Rezession anschaut, so sind die -85.000 Stellen kein Ausreißer: Die schwindende negative Dynamik am US-Arbeitsmarkt ist immer noch evident.

Die US-Arbeitslosenquote blieb bei 10%. Die geleisteten Arbeitsstunden sind auch unverändert. Die Novemberzahlen wurden leicht nach oben (positiv) auf erstmalig in diesem Zyklus +4.000 Stellen revidiert.

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Der langfristige Chart US-Arbeitsmarkt

Keine Frage, die Lage ist äußerst angespannt. Eine Arbeitslosenquote von 10% ist für US-amerikanische Verhältnisse sehr hoch. Und schnelle Besserung ist nicht in Sicht. Wirklich fürchterlich ist die US-Arbeitsmarktentwicklung im Vergleich zu den früheren Rezessionen. Aber überraschend ist hier eigentlich nichts.

Mehr: BLS, Employment Situation Summary

Update:

Dass der Arbeitsmarkt sich in einer sehr schlechten Verfassung befindet beweist auch dieser Chart, den ich bei The Big Picture gefunden habe: Er zeigt die sog. Unemployment Exhaustion Rate, d.h. der Anteil der Arbeitslosen, die ihre Arbeitslosenunterstützung bereits erschöpft haben.

Das Bild ist nicht schön: Ganze 53,78% der Arbeitslosen haben bereits die maximalen initial benefits erhalten. Keine Anzeichen einer Trendwende…

In den USA erhalten die Arbeitslosen normalerweise 26 Wochen Arbeitslosenunterstützung. Einige US-Staaten haben diese Periode um 13 bis 20 Wochen verlängert. Und trotzdem geraten viel zu viele Menschen in die sehr ungünstige Situation, nach dieser Zeit immer noch ohne Job und Einkommen da zu stehen. Dies ist eine kritische Entwicklung.