anzeige

Börsennotizbuch

Ein seriöses, aber lockeres Gespräch über die Börse
Börsennotizbuch random header image

“A matter of life and debt”

15. Januar, 2010 ·

Schöner Titel … eigentlich eine der Zwischenüberschriften dieses guten Artikels in The Economist, den ich hiermit zum Lesen empfehle.

Ein paar Gedanken, die ich darin gefunden haben:

  • Ihnen ist sicherlich aufgefallen, dass das höchste Gebäude der Welt, der Burj Khalifa in Dubai, wie schon so mancher Wolkenkratzer früher, gerade nach einem wirtschaftlichen Fiasco und mitten in einer Krise fertiggestellt wurde. Dies ist der Fall gewesen beim Empire State Building 1931 (die Große Depression), bei den Petronas Towers in Kuala Lumpur 1998 (Asien-Krise) und jetzt schon wieder. Solche Projekte werden noch in der Boom-Phase geplant, wenn das Geld billig und der Optimismus unerschütterlich ist — die Fertigstellung erfolgt einige Jahre später in einer nicht mehr so tollen Atmosphäre. Die Geschichte wiederholt sich.
  • “Optimists argue that the markets are now in a sweet spot. The global economy is recovering, with most developed countries coming out of recession in the third quarter of 2009. The authorities, concerned about the fragility of the recovery, will be reluctant to raise interest rates in the near term. Thus investors have been given a licence to buy risky assets”.
     
    Mit anderen Worten: Das Geld wird vermutlich länger billig bleiben, weil schwache, aber sich bessernde Wirtschaft. D.h. reichlich Liquidität plus sich bessernde Perspektiven — Sachen, die die Börse mögen wird.
     
    Die Frage ist, ob es wirklich so einfach ist? Vermutlich haben die westlichen Märkte noch nicht den “Bodenkontakt” verloren — es gibt mehrere Indikationen, die darauf hinweisen (kein Kreditwachstum, schlechtes Sentiment, eine Bewertung, die auch als “fair” durchgehen kann). Die Blasen-Kandidaten sind vielmehr die Schwellenländer, die mit einem “Premium” gehandelt werden.
  • Letztendlich wird es darauf ankommen, ob die wachsende Staatsverschuldung von den Märkten — buchstäblich — gekauft werden wird. Denn die Erholung im Westen ist noch auf staatliche Stimuli angewiesen; diese können aber geleistet werden, nur wenn die Verschuldung relativ billig zu haben ist.

Kategorien: Frontpage · Gesamtmarkt

Tags:, , , ,

Vor- und zurückblättern (aktuelle Kategorie) ↓

Anzeige ↓


Verwandte Beiträge ↓



Keine Kommentare bis jetzt ↓

  • Noch hat keiner kommentiert - machen Sie den Anfang!

Kommentieren: