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Börsennotizbuch

Ein seriöses, aber lockeres Gespräch über die Börse
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Stark auf ‘bad news’

13. März, 2009 ·

Bad News Rally

Der Aktienmarkt zeigt sich in den letzten Tagen sehr stark. Das Beste daran: Diese Erholung findet inmitten sonst ziemlich schlechter Nachrichten statt.

Der Auslöser für die schnellen Plus-Punkte in den großen Aktienindizes waren eigentlich die Zwischen-Meldungen der Citibank, der JPMorgan Chase und gestern auch der Bank of America, dass sie in den ersten zwei Monaten des Jahres wieder Gewinne gemacht haben.

Ich möchte hier an einen Beitrag erinnern, der sich mit der Frage beschäftigte, sind die US-Banken pleite, sind sie komplett pleite oder nur “teilweise pleite” — “Bilanz ist nicht, was sie ist, sondern was gemacht wird”.
 
Dabei war einer der wichtigen Punkte der “Verteidigung”: Nicht pleite, weil:

[...] die US-Banken sehr wohl imstande sind, durch operative Gewinne innerhalb der vertretbaren Zeit von ca. 5 Jahren wieder “völlig ausreichend kapitalisiert” zu werden. (Deswegen würden sie auch einen Insolvenz-Test hinsichtlich der Fähigkeit, zu operieren und ihre Schulden bedienen zu können, bestehen).

Zurück zur Rally: Sie war selbstverständlich überfällig. Die Wochen zuvor zählten zu den härtesten und verlustreichsten Perioden seit langer Zeit. Und viele Beobachter haben es auch bemerkt: Die Meldungen an sich waren eher schwach, nicht einmal Quartalszahlen; andere düstere Konjunkturdaten und Gewinneinbrüche gab es allemal. Mit einem Wort — typische Relief oder Bear Market Rally, bloß eine psychologische und technische Gegenreaktion des Marktes.

Trotzdem möchte ich notieren:

Für die Börse gibt es eigentlich keinen Frühindikator. Die Wende wird hier “unerklärlich” sein. Sie wird nicht durch ökonomische Fakten gerechtfertigt sein. Zunächst und für eine ganze Weile nicht. Alleine deshalb, weil an der Börse spekuliert wird — das heißt, es wird auf etwas Unbekanntes, auf etwas Noch-Nicht-Eingetretenes gewettet, — reflektieren die entsprechenden Kursbewegungen nie eine faktische Basis.

Aber wenn es doch einen Frühindikator geben soll, dann sind es die (langen) Zinsen (natürlich in die entgegengesetzte Richtung). Will man das glauben, so stehen diese seit geraumer Zeit tief genug.

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