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Börsennotizbuch

Ein seriöses, aber lockeres Gespräch über die Börse
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So schnell kann es mit der Liquidität gehen

11. September, 2007 ·

Wir erinnern uns noch sehr gut: alle Welt sprach bis vor kurzem von Überschussliquidität. Es gebe viel zu viel Geld, das die Werte (die Asset-Preise) überall und auf untypische Weise aufblasen würde. Und wirklich einige Wochen später kriegen die Banken und Institutionen Geldprobleme, Liquiditätsknappheit. Diese ist vor allem am Geldmarkt sichtbar, wie Lucas Zeise in seiner aktuellen FTD-Kolumne schreibt:

Zur aktuellen Lage: Der Geldmarkt ist in allen großen Währungsräumen extrem eng. Die Tagesgeldzinsen sind nur dann und wann in der Nähe der von den Notenbanken vorgegebenen Leitzinsen. Die Zinsen für Termingelder liegen weit darüber. Typisch für die akute Knappheit ist auch, dass für die kürzer laufenden Fristen mehr verlangt wird als für die längeren. An den Warenmärkten nennt man das Backwardation. In der Euro-Zone macht die Europäische Zentralbank (EZB) am Dienstag einen zweiten Versuch, durch die Versteigerung von dreimonatiger Liquidität die allgemeine Klammheit zu lösen.

Der Artikel beschäftigt sich mit dieser aktuellen Liquiditätskrise.

Lucas Zeise meint, der Anpassungsprozess, der gerade an den Finanzmärkten begonnen hat, sollte durch die Zentralbanken unterstützt werden — durch niedrigere Zinsen und stimulierende Geldpolitik. Es bringt wenig, noch einen oder mehreren großen Finanzakteure zum Sturz zu bringen. Ich finde den Gedankenweg durchaus richtig – spätestens, wenn es im Finanzsystem weiter und richtig scheppert, werden die “philosophischen” Fragen, ob man die Spekulanten herausretten soll oder nicht, wirklich unangebracht. Denn dann würden auch die “Unbeteiligten” und “Unschuldigen” auch kippen.

Kategorien: Gelesen · Gesamtmarkt · Zinsen

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