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Nobelpreisträger George Akerlof optimistisch(er) über die Entwicklung der Weltwirtschaft

15. September, 2009 ·

Nobelpreisträger George Akerlof äußert sich vorsichtig optimistisch über die Konjunkturperspektiven. In einem Interview (Wiwo) konstatiert er, dass “das Vertrauen zurückgekehrt” sei. Ein wesentlicher Beitrag dafür haben die Konjunkturprogramme der Regierungen weltweit geleistet. Trotz ermutigender Frühindikatoren sei die Weltwirtschaft noch sehr anfällig, so dass die stützenden Maßnahmen aufrecht erhalten werden sollen.

Spätestens mit der Lehman-Brothers-Pleite (vor genau einem Jahr) haben wir sehr eindrucksvoll erfahren, welche wichtige Rolle das Vertrauen in einem stabilen Funktionieren des Finanz- und Wirtschaftssystem spielt. Die Pleite der US-Investmentbank erschütterte zunächst die Geldmärkte, was zu einem dramatischen Anstieg der (kurzfristigen) Zinsen und einem praktischen Zusammenbruch der Inter-Banken-Geschäfte führte, eben weil sich die Finanzinstitute nicht mehr gegenseitig “trauen” konnten.

Akerlof studierte in Yale und promovierte am Massachusetts Institute of Technology. Nach Stationen als Professor in Indien und der London School of Economics verbrachte er den größten Teil seiner Laufbahn an der University of California in Berkeley, wo er heute noch lehrt. Er ist mit der Ökonomin Janet Yellen verheiratet, die während der Präsidentschaft Bill Clintons eine Zeit lang dem Stab der Wirtschaftsberater vorsaß.
 
Akerlof gilt als Kritiker der Effizienzmarkthypothese. In seinem berühmtesten Aufsatz The Market for Lemons (→ Saure-Gurken-Problem, engl. Lemons problem) untersuchte er die Mechanismen des Gebrauchtwagenmarkts und zeigte, dass freie Märkte nicht funktionieren, wenn Käufer und Verkäufer ungleichen Zugang zu Information haben. Da unvollständig informierte Kaufinteressenten nicht zwischen minderwertigen und höherwertigen Angeboten unterscheiden können, sind sie nicht bereit, angemessene Preise für die besseren Autos zu zahlen. Deren Besitzer zögern daher, sie anzubieten.
 
2001 erhielt er zusammen mit Joseph E. Stiglitz und Michael Spence den Preis der schwedischen Reichsbank für Wirtschaftswissenschaften in Gedenken an Alfred Nobel für ihre Arbeiten über das Verhältnis von Information und Märkten, insbesondere der Adversen Selektion.
 
Quelle: Wikipedia, George Akerlof.

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