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Börsennotizbuch

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“Der Tag, an dem Lehman Brothers unterging”

15. September, 2009 · 2 Kommentare

Vor genau einem Jahr, am 15. September 2008, Montag, nach einem hektischen Wochenende, konnte für die damals viertgrößte US-Investmentbank Lehman Brothers keine andere Lösung gefunden werden als die Insolvenzanmeldung (Chapter 11).

Diese, am 15. September vor Börsenbeginn bekannt gegeben, ließ die Finanzmärkte rund um den Globus einstürzen und gilt seitdem als der Punkt, an dem die Finanzkrise — aufs Äußerste zugespitzt — auf die reale Weltwirtschaft (endgültig) überschwappte.

(Ãœber das Letztere gibt es auch andere Ansichten: Im Grunde, dass die Kausalität, sprich: die Ursache-Wirkungs-Kette, genau umgekehrt verläuft — die sich allmählich abschwächende US-Wirtschaft hat die Finanzkrise in Gang gesetzt und die schwächeren Akteure aus dem Markt geworfen).

Die 20 größten Pleiten in der US-Wirtschaftsgeschichte,
Quelle: Wikipedia; Klick für größere Ansicht

Die 20 größten Pleiten in den USA; Quelle: Wikipedia

Heute widmen, verständlicherweise, alle Medien Beiträge dem Lehman-Bankrott, der größten US-Unternehmenspleite aller Zeiten (s. Kasten). Interessanter- und traurigerweise zieht sich durch die Medienberichte wie ein roter Faden der Satz “Aus der Krise nichts gelernt” . Einer der Gründe und Argument dafür sind die Meldungen über die nach wie vor blühenden Zertifikate-Geschäfte der Banken.

  • “Lehman – Jubiläum eines Desasters” (FTD)

    Am 15. September 2008 gingen bei der Investmentbank die Lichter aus. Die Pleite des US-Instituts veränderte die Welt. Banken und Börsen wurden erschüttert, ganze Industriebranchen gingen in die Knie, Millionen Jobs wurden vernichtet. Die Bilanz einer Katastrophe.

  • “Lehman Brothers meldete Konkurs an” (DW)

    Alan Valdes, ein Händler mit mehr als 20 Jahren Erfahrung, ist außer sich: “Ich habe die Märkte noch nie so gesehen”, sagt er dem amerikanischen Fernsehen. “Lehman und Merrill untergegangen an einem Wochenende – Das ist historisch, was sich hier abspielt.” Auch der Wall-Street-Händler Arthur Cashin erinnert sich ein Jahr später noch ganz genau an den Morgen. “Alles erinnerte mich an Oktober 1987″, sagt der Broker, der schon jahrzehntelang im Geschäft ist. “Man wacht auf und weiss, heute werden die Märkte auf der ganzen Welt zusammen brechen.”

  • Last Days of Lehman (NYT).
    Eine Serie mit Op-Eds der New York Times.
  • Special Report — The Meltdown: One Year Later (BusinessWeek).
  • “Aus der Krise nichts gelernt” (FAZ):

    Da Zertifikate jedoch Inhaberschuldverschreibungen sind, können sie unabhängig von der Entwicklung des Basiswerts wertlos verfallen, falls der Emittent des Zertifikats, wie zum Beispiel die Investmentbank Lehman Brothers, insolvent wird. „Durch den bisher einzigen Insolvenzfall in der Zertifikategeschichte ist das Emittentenrisiko mehr in den Fokus gerückt als je zuvor“, sagt Stefan Armbruster, Leiter des Zertifikategeschäfts der Deutschen Bank, dem Marktführer in Deutschland. Sonst spiele die Insolvenz der amerikanischen Investmentbank allerdings keine Rolle mehr beim Vertrieb von Zertifikaten. „Ein Jahr später sieht die Welt auch für die Zertifikate wieder deutlich normaler aus, als wir dies vor einem Jahr noch erwartet hätten.“

  • “Politik ein Jahr nach Lehman: Die Wähler haben Anspruch auf Wahrhaftigkeit” (ZEIT).
  • “Obama nennt US-Bankmanager ignorant” (NZZ)
    Zur Rede des US-Präsidenten gestern in New York über die “Finanzmarktzukunft”, mit Video.

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