Wie seltsam die Börse manchmal regiert: die Fed hat in dem Beige Book keine deutliche Zeichen gefunden, dass die Hypothekenkrise andere Segmente der Wirtschaft in Mitleidenschaft gezogen hat. Sind das nicht erstmal Good News? Die Investoren gestern sahen es anders: sie halten nun eine Zinssenkung bei der nächsten Sitzung der Fed am 18. September (und folgende danach) für weniger wahrscheinlich. Die Aktien fielen darauf.
Unter den Investoren sind die Erwartungen einer Zinssenkung im September doch noch relativ fest verankert. Es wird jedoch spekuliert, wie die Geldpolitik nach einer – noch einmal: erwarteten – Zinssenkung von 5,25 auf 5 Prozent aussehen soll (einige weniger rechnen gar mit 50 BP Zinssenkung; einige natürlich mit keiner Zinssenkung). Hier sind Überraschungen möglich.
Was die Märkte im Konkreten verunsichert hat, ist die Beobachtung (aus dem Beige Book), dass die Immobilienkrise bei weitem nicht vorbei ist. Es wurde sogar festgestellt, dass sich die Bedingungen am Immobilienmarkt in allen districts verschlechtert haben.
Schlüsselpunkt für die Konjunkturprognose scheint nun der Arbeitsmarkt zu sein/werden. Er rückt immer mehr im Fokus (am Freitag: Jobs Report / Employment Situation), denn die Kommentatoren haben die (berechtigte) Hoffnung, dass die Wirtschaft die Immobilienkrise gut überstehen kann, falls der Arbeitsmarkt robust bleibt (die Arbeitslosenquote in den USA ist niedrig, die Einkommen stiegen zuletzt – dies ist eine starke Konjunkturstütze).
[...] Wie ich bereits geschrieben habe, und wie auch Barry Ritholtz in seinem Blog erwähnt, rückt der Arbeitsmarkt sehr stark in den Fokus des Interesses. Denn, ob die Hypothekenkrise (deutlich) auf die übrige Wirtschaft durchschlägt, hängt in hohem Masse davon ab, ob die Amerikaner genau so massenhaft wie zur Zeit in Lohn und Brot bleiben, ob eine gefühlte (und tatsächliche) Arbeitsplatzsicherheit vorherrscht und natürlich ob sich die Einkommen günstig entwickeln. [...]
[...] Ich habe bereits geschrieben, dass sich die Blicke der Investoren verstärkt auf die Beschäftigungssituation in den USA richten. Die Hypothekenkrise ist nun da – die Lage ist so unübersichtlich und in vielen Punkten widersprüchlich, dass sich die Hoffnungen letztendlich auf die US-Verbraucher richten – diese sollen weiter mit Konsumlust und Optimismus die Konjunktur stabilisieren. Dafür soll die Arbeitslosigkeit niedrig und die Einkommenssituation (tatsächliche und gefühlte) robust bleiben. [...]
Ich lese gerade einen Artikel von Ken Fisher, in dem er seinen mehrmals und an verschiedenen Stellen geäußerten Optimismus für die Weltkonjunktur und die Aktienbörsen noch einmal bekräftigt. Unter den ...
Das ist mittlerweile der Tenor und die Erwartung der Märkte (wie ich im letzten Beitrag erwähnt habe):
"Wir stehen kurz vor einer Eskalationsstufe, und es gibt nur noch einen Rettungsanker - ...
Ein sehr lesenswerter Artikel von Fabian Lindner bei Herdentrieb/ZEIT: Europa 2011 = Europa 1931.
Thomas Fricke argumentiert in die gleiche Richtung: Frau Merkel beendet den Aufschwung (FTD).
Und nochmal aus der Feder ...
Wieder mal ein Post ... war auch Zeit ...
An der Börse, sagt man uns häufig, ist eine Rezession bereits eingepreist. Allerdings glaube ich nicht, dass es im Falle einer tatsächlichen ...
Das, was wir an den Börsen gesehen haben, ist schon ein ausgewachsener Aktiencrash, keine Frage. Ob die Märkte jetzt wieder überreagieren und die Kurse eigentlich wieder billig geworden sind, mag ...
Angela Merkel, Germany’s chancellor, insisted there should be no joint EU guarantee: each country would have to take care of its own institutions. That was the root cause of today’s ...
Gottfried Heller beobachtet seit Jahren eine skurrile Zweiteilung der deutschen Anleger: Die einen investieren (ängstlich) ausschließlich in Zinspapiere, die anderen verfallen ins gegensätzliche Extremum und jagen nach schnellen Erfolgen mit ...
2 Kommentare bis jetzt ↓
Unterschiedliche Definitionen der Arbeitslosenquote • Börsennotizbuch // 7. Sep, 2007
[...] Wie ich bereits geschrieben habe, und wie auch Barry Ritholtz in seinem Blog erwähnt, rückt der Arbeitsmarkt sehr stark in den Fokus des Interesses. Denn, ob die Hypothekenkrise (deutlich) auf die übrige Wirtschaft durchschlägt, hängt in hohem Masse davon ab, ob die Amerikaner genau so massenhaft wie zur Zeit in Lohn und Brot bleiben, ob eine gefühlte (und tatsächliche) Arbeitsplatzsicherheit vorherrscht und natürlich ob sich die Einkommen günstig entwickeln. [...]
Sehr schwache Daten vom US-Arbeitsmarkt • Börsennotizbuch // 8. Sep, 2007
[...] Ich habe bereits geschrieben, dass sich die Blicke der Investoren verstärkt auf die Beschäftigungssituation in den USA richten. Die Hypothekenkrise ist nun da – die Lage ist so unübersichtlich und in vielen Punkten widersprüchlich, dass sich die Hoffnungen letztendlich auf die US-Verbraucher richten – diese sollen weiter mit Konsumlust und Optimismus die Konjunktur stabilisieren. Dafür soll die Arbeitslosigkeit niedrig und die Einkommenssituation (tatsächliche und gefühlte) robust bleiben. [...]
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