Sicherheit, Garantie, Kapitalerhalt — das sind wohl die Worte, mit denen die deutschen Anbieter von Anlageprodukten (Fonds, Zertifikaten etc.) am erfolgreichsten geworben haben. Die Deutschen wollten (überspitzt gesagt) nichts kaufen, was keine Sicherheit böte. Aktien — das war einmal, da hat man bittere Erfahrungen gemacht und jetzt wird das ach so hohe Risiko der reinen Aktienanlage tunlichst gemieden.
Dafür ließen sich die hiesigen Anleger eben von den “Versprechen” von Sicherheit anlocken — sie kauften Bonsuzertifikate, Garantiezertifikate und sonstige Produkte, die über diversen Klauseln, Ecken und Strategien, “sicher” sein sollten. Darunter die “toll klingenden” Multi-Bonus-Zertifikate”:
Gleich vielfache Vorteile sollen Multi-Bonus-Zertifikate dem Anleger bringen, werben die Anbieter. Zudem profitiere der Käufer der Produkte von nahezu jeder Marktlage. Meist fehlt jedoch der Hinweis, dass dem Anleger neben einigen Vorteilen im Vergleich zu „normalen” Bonuszertifikaten vor allem ein Mehr an Risiko zugemutet wird. In den jüngsten Marktunruhen wurden diese Risiken offenbar und verhagelten die Rendite zahlreicher Multi-Bonus-Produkte.
Der Basiswert dieser Zertifikate ist ein Aktienkorb von meist zwei bis vier Einzeltiteln. Unterschreitet keiner der Basiswerte innerhalb der Laufzeit die zu Beginn festgelegten Sicherheitsschwellen, bekommt der Anleger eine Bonusrendite. Fällt hingegen einer der Aktienkurse während der Laufzeit zwischenzeitlich oder endgültig unter seine Sicherheitsschwelle, ist der gesamte Bonus futsch. Grundlage für die Auszahlung am Laufzeitende wird nun die Aktie mit der schlechtesten Wertentwicklung in der Laufzeit.
Faz.net, Multi-Bonus-Zertifikate mit herben Enttäuschungen
Und was passierte nun mit den Papieren? Sie können es sich denken — die Volatilität der Aktienmärkte hat sie auch einknicken lassen. Wenig Spur von der gelobten Sicherheit. Im Faz-Artikel mit konkreten Beispielen und Charts.
Auch nett: Sicherheitspuffer von Zertifikaten häufig ohne Wert.
Immer wieder das gleiche Theater…
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