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Mit Unverständnis gegen das Internet…

22. April, 2008 · 1 Kommentar

Dank egghat komme ich auf diesen Artikel bei Spiegel.de, welchen ich auf jeden Fall erwähnen und hier verlinken möchte: Wie Deutschlands Jugend dummgeredet wird.

Die einführenden Worte schildern kurz den Gegenstand der Publikation:

Die “Initiative Printpresse” will die Tageszeitung auf Papier retten. Mit Unterstützung der Bundesregierung fordert sie eine Rückbesinnung aufs Gedruckte – und erklärt nebenbei die Jugend von heute für dumm und lesefaul. Dabei erlebt das Schriftliche durch das Netz einen wahren Boom.

Da ist also diese Initiative der Regierung, die durch Rede des Kulturstaatsministers Bernd Neumann und offizielles 10-seitiges Dokument (PDF) ins Leben gerufen wird… Die Sorge (angeblich): Die Jugend lese nicht mehr, nein, die Jugend könne nicht mehr richtig lesen… Und das Internet sei – wer denn sonst? – an dieser Misere schuld.

Ein Unsinn, wie auf der einen Hand die Zahlen, auf der anderen das gesunde Menschenverstand und eine durchschnittliche Beobachtungsgabe belegen können.

Und weil die jungen Menschen nicht mehr so viel Print lesen, können sie kaum “staatsbürgerliches Selbstverständnis” entwickeln — die Demokratie sei in Gefahr!…

Zwar, so Neumann, sei er überzeugt, dass “die intelligente Nutzung aller Medien” – also auch des Internets – “die Schlüsselkompetenz der Zukunft ist”. Er sagte aber auch: “Zeitunglesen ist ein besonderer, ein reflektierender Akt – ich würde sogar so weit gehen, ihn als grundlegend für ein staatsbürgerliches Selbstverständnis zu bezeichnen.” Soll das im Umkehrschluss tatsächlich heißen, dass Nachrichten, Analysen und Kommentare, die von Bildschirmen abgelesen werden, kein staatsbürgerliches Selbstverständnis begründen können? Wenn das stimmt, sieht es für die Demokratie in der Tat düster aus.

Natürlich ein weiterer Unsinn…

Ich möchte hier nicht viel vorwegnehmen, denn der Artikel hat eine gelungene “Dramaturgie”. Vielleicht den kleinen Auszug nur:

Das wahre Problem, und das wissen vermutlich auch die Initiatoren der “Initiative Printpresse”, liegt ganz woanders: Anzeigen auf Papier sind im Augenblick noch deutlich teurer als Anzeigen auf Webseiten. Der Wandel von analog zu digital bringt keine primär gesellschaftliche, sondern eine primär wirtschaftliche Schwierigkeit mit sich…

Im übrigen — man kann sicher leichte Zweifel haben, ob die Politiker überhaupt irgendwas vom Internet verstehen… aber Initiativen zu starten und Meinung darüber zu äußern, wie dieses die Bildung “staatsbürgerlichen Selbstverständnisses” beeinträchtigt und die Demokratie hindert, geht natürlich…

Kategorien: Allgemein · Frontpage

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1 Kommentar bis jetzt ↓

  • egghat // 22. Apr, 2008

    Schmurk. Natürlich.

    Ungefähr so geil, wie Wikipedia zu drucken.

    Puh. Nix verstanden. Immer noch nicht.

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