Ein einfacher technischer Indikator für “überkauften” bzw. “überverkauften” Markt (“overbought” und “oversold”) soll der Anteil der Aktien (einer Börse, eines breiteren Index) sein, die unter bzw. über ihren 200-Tage-Durchschnitt (so genannter gleitender Durchschnitt, 200 Handelstage entsprechen in etwa einem Kalenderjahr) notieren. Im Artikel von Brett Steenbarger “A Long-Term View: Is This Market Ripe for Opportunities?” wird dieser Indikator im langfristigen NYSE-Composite-Index-Chart eingetragen — und er markiert tatsächlich relativ gut die signifikanten Hochs und Tiefs des Marktes (hier bitte auch seine Anmerkungen beachten). Und jetzt befinden wir uns ziemlich eindeutig in “überverkauften” Territorien. Also schreibt der Autor:
I’m well aware of the market’s short-term weakness, but I wanted to pull up this longer-term perspective because, unless my eyesight is failing me, $NYA remains in one helluva bullish configuration. For all the sky-is-falling worries about housing, weak dollar, national debt, and toxic credit, we remain far above our 2002 lows and less than 15% off all-time highs.
Now maybe this time is different, and maybe the sky will fall.
Mit einem Wort: Ja, der Markt ist aktuell schwach, anfällig für weitere Korrekturen (wie ich auch mehrmals geschrieben habe), aber - schau mal - womöglich befinden wir uns in langfristiger Perspektive an einem relativ günstigen Einstiegspunkt?
Auch die relative Kraft der Aktien, sich relativ wacker trotz “the sky is falling”-Schlagzeilen zu halten (was ich in meinen Beiträgen noch vor und während des Ausbruchs der Krise erwartet habe), deute ich als gutes Zeichen. Ja, ich habe die Krise nicht so tief vermutet, entsprechend sind die großen maßgeblichen Indizes (besonders im Januar) etwas stärker eingeknickt als ich vorsah, aber alles in allem – soweit – “im Rahmen der Analyse”.
Bekanntlich halte ich nicht sehr viel von technischer Analyse, aber für einige Indikatoren habe ich was übrig. Die (so gemessene) Breite eines Bear- oder Bullmarkets erscheint mir irgendwo als ein Indikator, den man mit “gesundem Menschenverstand” interpretieren kann (daher auch nützlicher).
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