Börsennotizbuch

Auf die Frage, wer Dubais Schulden zahlen soll, habe ich vorher kurz mit einem Kommentar versucht, meine Sicht zu schildern: Die Vereinigten Arabischen Emirate (international: UAE) werden mit ihren Währungsreserven und Liquidität sowie durch die gemeinsame Zentralbank (es handelt sich schließlich um einen föderalen Staat) hinter Dubai stehen, aber vermutlich in erster Linie, was die öffentlichen Schulden und das Bankensystem betrifft. Erst an zweiter Stelle werden sie für die Rettung der Staatsunternehmen einspringen (es ist keine große Übertreibung zu sagen, alle bedeutenden Firmen in Dubai sind Staatsunternehmen).

Ansonsten hat Dubai selbst immer noch eine Wirtschaft, die separat betrachtet hoch verschuldet ist (und in Schwierigkeiten steckt), aber noch nicht völlig am Boden zerstört…

Für die internationale Finanzwelt würden sich dann Probleme ergeben, wenn die betroffenen Investoren selbst in Liquiditätsnöten geraten würden. Ob es zu einer Kettenreaktion kommt, ist schwierig abzuschätzen, aber auch wenn 80 Mrd. USD auf dem Spiel stehen würden (die ganze geschätzte Verschuldung Dubais) ist dies schmerzhaft, jedoch nicht ungeheuerlich groß. Wir sind durch die Finanzkrise an ganz andere Zahlen gewöhnt. 60-70 Milliarden … das schafft Herr Madoff ganz alleine…

In der New York Times wird das Geflecht der Emirate etwas näher betrachtet (und mehr oder weniger in die gleiche Richtung gedeutet): Crisis Puts Focus on Dubai’s Complex Relationship With Abu Dhabi.