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Die Finanzkrise wird wohl eine Bereinigungswelle durch die Web2.0-Szene antreten

21. Oktober, 2008 ·

Web 2.0
Bild: jetalone

Die eigentlich erwartete Bereinigungswelle im Web2.0 hat möglicherweise bereits begonnen. Die Finanzkrise trägt schnell dazu bei, dass VC-Gelder nicht mehr so bereitwillig zur Verfügung stehen, dass die Investoren sogar selbst in finanzielle Schwierigkeiten geraten und die nächsten Finanzierungsrunden streichen, oder aber, dass ein gesundes, nüchternes, zahlen- und mehrwertorientiertes Denken in die Szene zurückkehrt. So sieht es auch Tim O’Reilly:

Der ökonomische Abschwung wird viele Web 2.0 Start-ups umbringen, die sowieso untergegangen wären. Dazu gibt es Parallelen in der Geschichte des Computers. Es gab einmal Tausende Unternehmen und jetzt nur noch einige wenige große Anbieter übrig. Die kleinen Unternehmen sind raus aus dem Geschäft. Ich sehe nicht, warum dies mit dem Web 2.0 anders sein sollte.

In Silicon Valley haben sich am Himmel bereits dunkle Wolken gesammelt. In Europa, so TechCrunch, hört man noch relativ wenig von scheiternden Startups und Finanzierungsrunden. Dies könnte aber einfach an der geradezu fehlenden Transparenz im Vergleich zu den USA liegen. Zu erwarten ist auf jeden Fall, dass das Klima für die Internet-Newcomer rau, sogar sehr rau wird.

Schlecht ist das Ganze im Prinzip und auf längere Sicht nicht. Wie in jeder Wirtschaftskrise werden auch hier die Kapazitäten und die Ideen neu sortiert. Irgendwie war/ist für jeden (?) ersichtlich, dass eine ganze Menge an Kapital und Ressourcen auf leichtsinnige (?) Weise in Projekten verschwendet wurde/wird, die keinen wirklichen Nutzen versprechen. Zu viele Me-Toos, und zwar in Bereichen, in denen man eher Konzentration und Skaleneffekte (Stichwort: Communities) vermuten sollte. Zu viele luftige Business Pläne, die kein schlüssiges Finanzierungsmodell vorweisen können.

Wir werden sehen. Guter Trost bei der Sache ist es, dass ins Web2.0 — selbst am vermeintlichen Höhepunkt — vergleichsweise wenig Kapital geflossen ist. So zu sagen Peanuts, um ein “Begriff” aus Bankenkreisen zu benutzen (you got it?)

Kategorien: Finanznews · Wirtschaftsblogs

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