Eine nette Ressource zur Inflation in Deutschland: Der Preismonitor des Statistischen Bundesamtes.
Die allgemeine Entwicklung der Inflation wird häufig in den Medien veröffentlicht und diskutiert. Im Preismonitor kann man aber die Trends für ausgewählte Dienstleistungen und Waren (Verbraucherpreise) konkret nachverfolgen. Zu den Erhebungsverfahren schreibt das Statistische Bundesamt:
Die Daten des Preismonitors beruhen auf Preisbeobachtungen, die von den Preiserhebern der amtlichen Verbraucherpreisstatistik monatlich in etwa 40.000 Geschäften und Dienstleistungsbetrieben aus 188 Gemeinden in Deutschland durchgeführt werden.
Änderungen der Verpackungsgröße und Verbesserungen oder Verschlechterungen der Güter werden bei der Preismessung berücksichtigt: Verringert zum Beispiel ein Anbieter die Verpackungsgröße eines Produkts bei gleich bleibendem Preis, so wird dies in der Preisstatistik als Preiserhöhung verbucht.
Die Daten des Preismonitors beziehen sich immer auf den Monat Juni 2006. In den Graphiken ist angegeben, um wie viel Prozent die Preise im jeweiligen Monat höher oder niedriger liegen als im Bezugsmonat Juni 2006. Der Preismonitor wird monatlich aktualisiert.
Solche Informationen helfen auch besser, die “gefühlte Inflation” zu erfassen — das sind insbesondere die Preise, mit denen die Verbraucher tagtäglich in Berührung kommen, und welche einen entscheidenden Einfluss auf die “Wahrnehmung” der Preisentwicklung ausüben, z.B. Nahrungsmittel, Kraftstoffpreise, Drogerieartikel, Gastronomiepreise etc. Diese “gefühlte Inflation” unterscheidet sich häufig von der amtlich ausgewiesenen Gesamtinflation (gesamter Verbraucherpreisindex). Seit Jahren ist sie in Deutschland (und auch in anderen Teilen Europas und der Welt) deutlich höher als die offiziellen Inflationszahlen — zum Teil wegen der Kombination sinkender Preise für industriell hergestellte Waren (prominentestes Beispiel hier aus dem Bereich Elektronik) und gestiegener Energie- und Nahrungsmittelpreise (auch in Folge steigender Agrar- und Rohstoffpreise auf den Weltmärkten).
Im Preismonitor werden folgende Kategorien und Beispiele erfasst:
Lebensmittel
- Brötchen
- H-Milch
- Käse (Edamer oder Gouda)
- Butter
Drogerieartikel
- Duschgel
- Zahncreme
- Geschirrspülmittel
- Toilettenpapier
Verschiedene
- Haarschneiden für Herren
- Chemische Reinigung
- Waschmaschinenreparatur
- Essen auf Rädern
Auto, Verkehr
- Normalbenzin
- Pkw-Oberwäsche
- Kfz-Reparatur: Bremsklötze wechseln
- Einzelfahrkarte öffentlicher Nahverkehr
Bekleidung, Schmuck
- Herren-Oberhemd
- Damenjeans
- Modeschmuck
- Krawatte
Heizung, Strom, Wasser
- Extra leichtes Heizöl
- Gas
- Strom
- Wasser
Gastronomie
- Bier in Gaststätten
- Mineralwasser in Gaststätten
- Fleischgericht in Gaststätten
- Übernachtung mit Frühstück
Möbel, Geschirr
- Kleiderschrank
- Hängeschrank für Einbauküche
- Trinkglas
- Bratpfanne aus Edelstahl
Elektrogeräte
- Bodenstaubsauger
- Toaster
- Farbfernseher
- Computerbildschirm
Lesen, Freizeit
- Örtliche Tageszeitung im Einzelverkauf
- Bücher
- Kinokarte
- Eintrittskarte Schwimmbad
Haus, Garten
- Tapetenkleister
- Glühlampe
- Blumendünger
- Blumentopf
Haustiere
- Hundefutter
- Katzenstreu
1 Kommentar bis jetzt ↓
Entwicklung des Benzinpreises • Börsennotizbuch // 25. Mai, 2008
[...] zwischenzeitlich weniger stark steigen mögen oder gar billiger werden, kann diesen Effekt der “gefühlten Inflation” nicht [...]
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