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Börsennotizbuch

Ein seriöses, aber lockeres Gespräch über die Börse
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Der Klub der Konkurrenten

8. Mai, 2007 · 1 Kommentar

Unter dem Titel “The Club of Competitors” veröffentlicht Newsweek einen Artikel, der den wirtschaftlichen Aufschwung in Europa, und vor allem in Deutschland, unter einem etwas anderen Aspekt stellt: Die Europäische Union wurde bisher immer, zumindest in den Gedanken vieler Menschen, Politiker und Wirtschaftslenker, als ein Gegenmodell zu den USA betrachtet und positioniert. Die Macht als geballte Wirtschaftsmacht, als einheitlicher Block und Binnenmarkt etc. waren entscheidende Punkte, um für die EU zu plädieren. Wie im Artikel hingewiesen, können die jüngsten Erfolge des Alten Kontinents aber – zu einem sicherlich nicht unwesentlichen Teil – genau auf etwas Gegenteiliges zurückgeführt werden: Dass unter den EU-Ländern eine schärfere Konkurrenz entstanden ist, dass sie eben nicht als ein Monolith dastehen, sondern sich in einem Wettbewerb der Standort-Bedingungen, sozialen Modelle und Steuergesetze befinden.

Conventional wisdom has it that the European Union is all about communal protection: finding strength and safety in numbers, while pooling power to create the necessary economic and political clout to stand up to America. In truth, Europe owes its revival to precisely the opposite—competition within the EU itself.

Take Germany. Faced with low-cost competition from the EU’s newest members in Eastern Europe, German manufacturers took a hard look at how much work should stay in Germany and made innovative pacts with their unions to slash costs. Politicians and bureaucrats saw countries like Slovakia and Estonia lure investors with radically simplified taxes and regulations—forcing them to rethink their own policies. Mikulas Dzurinda, the former prime minister of Slovakia whose 19 percent flat tax not only attracted foreign manufacturers but also helped create thousands of local businesses, is convinced his reforms benefited far more than just Slovaks. “Intra-EU competition on taxes and the social model,” Dzurinda said last week at a confab in Brussels, “is the best way to make all of Europe more competitive.” When German Chancellor Angela Merkel put a flat-taxer into her shadow cabinet in 2005, she was partly inspired by her friend Dzurinda. While she has backed off the flat tax, her plans to cut corporate levies are fast moving forward.

Die Reihe von ähnlichen Beispielen lässt sich ziemlich ausweiten. Die Europäische Union hat die Rahmenbedingungen geschaffen, in denen die Menschen (Arbeitnehmer wie Arbeitgeber, Kapital wie Investitionen), so frei wie noch nie sind, buchstäblich “mit den Füssen zu wählen”. Wahrscheinlich ist was dran, dass nicht eine “einheitliche, geschlossene Union”, sondern das kompetitive Umfeld von vielen eigenständigen Staaten, den nötigen Innovations-, Reform- und letztendlich Erfolgsdruck zum Guten von allen erzeugt hat.

Linkhinweis von: Kosmoblog

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1 Kommentar bis jetzt ↓

  • egghat // 9. Mai, 2007

    Interessanter Artikel!

    Allerdings düfte die Zustimmung für die Meinung gering bleiben. Denn das was hier “Erfolgsdruck zum Guten” genannt wird, ist in den Augen der meisten Deutschen “die böse Globalisierung”

    Bye egghat

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