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Börsennotizbuch

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Der arme Alan war schuld!

24. Februar, 2010 · 1 Kommentar

Alan Greenspan -- schuld an der Krise

Das Publikum hat entschieden: Alan Greenspan, der ehemalige und langjährige Chef der US-Notenbank Fed, ist am meisten schuld an der Krise. Dies Ergab eine Umfrage unter ca. 7.500 Lesern des Real World Economic Blog, die den sog. “Dynamite Prize in Economics” vergaben. Damit sollten diejenigen Ökonomen “gekürt” werden, die am meisten dazu beigetragen haben, “die Weltwirtschaft in die Luft zu jagen”.

Sieger mit großem Vorsprung ist, wie gesagt, Alan Greenspan (5.061 Stimmen), gefolgt von Milton Friedman (3.349 Stimmen) und Larry Summers (3.023 Stimmen).

Mehr Infos: Greenspan, Friedman and Summers win Dynamite Prize in Economics.

So kann das Leben spielen: Gestern noch hoch bejubelt als einer der erfolgreichsten und gescheitesten Notenbanker in der US-Wirtschaftsgeschichte, als der Mann, der eine große Rezession nach dem spektakulären Platzen der Dot-Com-Blase abwendete (übrigens ist Greenspan ca. 3 Monate vor dem Börsencrash 1987 auf den Fed-Chefposten gewählt worden und hat den damaligen Schock auch gut gemeistert) … hoch bejubelt also bis gestern, heute steht Greenspan arg in der Kritik und wird zum Krisen-Schuldenbock gewählt. So schwankt die Stimmung der Massen.

Und hier handelt es sich tatsächlich um eine Publikumsabfrage, die per Online-Voting durchgeführt wurde.

Ich teile diese Meinung nicht. Zumindest nicht in puncto “zu lockere Geldpolitik”, was bekanntlich immer als zentrale Kritik an Greenspan verwendet wird. Ich glaube, die Fed hat vielmehr in ihrer Rolle als Aufsicht (was selbstverständlich irgendwo auch juristische Grenzen hat) grobe Fehler gemacht und weniger mit ihren geldpolitischen Entscheidungen (Zinssetzung).

Die Umfrageergebnisse können bestimmt auch auf die kritische Betrachtung der aktuellen “lockeren Geldpolitik” vom amtierenden Fed-Chef Bernanke bezogen werden. Viele sind durch seine Sondermaßnahmen und einen Leitzins von praktisch Null verunsichert. Dies könnte sich jedoch als eine Chance für die Börseninvestoren erweisen, denn die niedrigen Zinsen samt ihrer stimulierenden (in unserer Lage: positiv stimulierenden) Wirkung werden wohl unterschätzt, sogar gefürchtet.

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