anzeige

Börsennotizbuch

Ein seriöses, aber lockeres Gespräch über die Börse
Börsennotizbuch random header image

Dax-Analysen: wozu werden diese Menschen bezahlt?

21. Februar, 2007 · 2 Kommentare

Also ehrlich – im FAZ-Investor (also nicht irgendwo) sind mit großer Regelmäßigkeit Analysen über die Potenziale und Risiken des deutschen Marktes – also des DAX – zu lesen, die in meinen Augen ein schon fast lächerliches Niveau haben:

Wozu werden die Banken-Experten bloß bezahlt? Um mir irgendwelchen Kursmarken anzugeben, die sich dann gleich nächste Woche ändern!? Um mir zu sagen, dass das nächste Kursziel 7.185 Punkte sei, aber sollten wir es nicht gleich erreichen, können wir fallen, oder es doch im zweiten Anlauf schaffen!?

„Das nächste Kursziel lautet ohne charttechnische Umkehrsignale nach wie vor auf 7.185 Punkte“, so Dirk Oppermann von der DZ Bank. Auch Thomas Nagel von Equinet sieht in unmittelbarer Nähe dieser Marke, bei 7.190 Punkten, ein Dax-Ziel. Bereits vor einigen Monaten habe er hier ein „Overshooting Target“ geortet. Es korrespondiere mit den Hochs und Tiefs von Monatskerzen im Mai, Juni und September 2000.
[...]
„Wir würden aktuell dem Erreichen unseres Kursziels um 7.185 Punkten eine höhere Wahrscheinlichkeit zubilligen als einem unmittelbar bevorstehenden Konsolidierungsbeginn“, meint der Analyst.

FAZ.net, Dax hat noch Aufwärtspotential – Risiken nehmen zu

Und so geht es weiter. Das ist für mich keine Analyse, die ich von einem Banken-Experten erwarten würde. Und dies ist leider auch die Art von Analysen, die man am häufigsten liest. Das kann doch absolut jeder, der ein Buch über die Charttechnik gelesen hat (um die Begriffe mal zu lernen). Sich (in diesem Ausmass) an Kursmarken, 76,4 Prozent-Retracements oder sonstigem zu orientieren, bedeutet für mich einfach keine Ahnung bzw. keine Meinung haben.

Geschweige denn, dass selbst die technischen Analysen schwach sind (ich habe schon mal viel bessere gelesen).

Kategorien: Analysen · Frontpage

Tags:

Vor- und zurückblättern (aktuelle Kategorie) ↓

Anzeige ↓


Verwandte Beiträge ↓



2 Kommentare bis jetzt ↓

  • Joe // 21. Feb, 2007

    Vermutlich wollen Sie auch keine eindeutige Meinung von sich geben, man könnte ja falsch liegen … aber “falsch liegen” gehört zur Börse dazu, man muss nur richtig darauf reagieren.

  • ChartTec // 13. Mrz, 2008

    Wie soll man denn auch in fünf Zeilen eine gute DAX-Analyse abgeben? Ich analysiere Woche für Woche (seit 1998) die großen Indices und für eine vernünftige Analyse benötige ich (mit Charts) so ca. 4 DIN A 4 Seiten. Der Link führt zu meiner DAX-Analyse die weitaus mehr beeinhaltet als nur ein paar Retracements und zweifelhafte Wellenzählungen.

Kommentieren: