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CDS-Statistik: Handelsvolumen

14. Februar, 2010 · 1 Kommentar

Die Angst um die Gesundheit der Staatsfinanzen in mehreren EU-Ländern hat die Handelsvolumina der CDS (Credit Default Swaps, zu deutsch: Anleihe-Ausfallversicherungen) massiv in die Höhe getrieben. Eine Grafik aus der FAZ zeigt, dass die Anzahl und die Dollar-Summen in den letzten Tagen um ein vielfaches gestiegen sind.

in der Woche vom 1. bis zum 5. Februar wurden demnach gehandelt:
 
(in Mrd. USD)
 

  • Italien: 27,6
  • Spanien: 20,8
  • Griechenland: 16,2
  • Portugal: 10,2
  • Irland: 6,6

Kategorien: Mainstream-Media · Ressourcen

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1 Kommentar bis jetzt ↓

  • Erik Stummer // 14. Feb, 2010

    Ich versteh dieses Schielen auf den CDS-Markt ehrlich gesagt nicht. Natürlich sieht es einfach aus das Risiko eines Emittenten mit Blick auf eine Zahl bewerten zu können.
    Aber wie soll eine Absicherung auf einen Staat funktionieren? Die Differenz wird von einem privaten Kontrahent geleistet. Das Counterparty-Risk ist schon wieder in Vergessenheit geraten.
    Damit stellt sich die Frage wie zahlungsfähig ist mein CDS-Kontraktpartner im Falle des Defaults eines Staates?
    Und auch in diesem Fall zeigt sich die Problematik, dass mehr Regulierung nicht für Verbesserung sorgt.
    Denn für so manchen institutionellen Anleger funktionierte Risikolimitierung bisher über einen Ratingansatz. Ein Rating von x erlaubt ein Limit für die Anlage bei einem Emittenten von y. Seit der Finanzkrise sind Ratings aber nun verpönt und so ziemlich jeder sucht, auch auf Druck der Regulierer, alternative Ansätze zur Risikolimitierung. Da kommen CDS ins Spiel, denn sie ermöglichen in der Theorie eine marktnähere Risikobewertung. Damit heißen höhere CDS-Preise = mehr Risiko = Limitreduzierungen für Institutionen, die nicht über den CDS-Markt gehen können bzw. Aufforderung an die Händler, dass offene Risiko des entsprechenden Emittenten über Absicherungen zu verkleinern.
    Damit vergrößert sich die Chance, dass die perfide Strategie einer Sogwirkung erfolgversprechender wird. D.h. als Hedgefonds ohne entsprechenden Regulierungsdruck kann man mit verhältnismäßig geringen Einsatz (in Relation zum Kassamarkt) für eine permanente Verschlechterung der Limite sorgen, womit auch der Verkaufsdruck am Kassamarkt zunimmt bzw. sich immer mehr über CDS versuchen abzusichern. Alles was ich brauche ist, wie fast überall, entsprechend kritische Masse. Wenn sich 10 Mio nominal einer Griechenlandanleihe mit 360.000 EUR Einsatz bewegen lassen, klingt das natürlich vielversprechend.
    Die Zahlen aus der FAZ scheinen die These zumindest nicht zu widerlegen.
    In meinen Augen sind CDS auf Staaten das Letzte was wir nach DER Krise gebrauchen können.

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