Börsennotizbuch

WestLB machte vor einiger zeit Schlagzeilen mit misslungenen Spekulationen. Jetzt drohen personelle Konsequenzen (aus dem Handelsblatt.com):

Auslöser für die Krisensitzung ist ein vorläufiger Bericht der Wirtschaftsprüfer KPMG im Auftrag der Finanzaufsicht BaFin. Darin wird dem Top-Management nach Angaben aus den Kreisen vorgeworfen, auf einer Sitzung im Sommer 2006 seine Berichtspflichten gegenüber dem Kontrollgremium verletzt zu haben. Bafin-Präsident Jochen Sanio soll sich beim WestLB-Aufsichtsratschef Rolf Gerlach persönlich für rasche Entscheidungen eingesetzt haben. Auf Anfrage wollten sich die BaFin, die WestLB und Mitglieder des Aufsichtsrats nicht offiziell zu den Informationen äußern.

Die Bank spekulierte in den vergangenen Jahren auf die unterschiedliche Kursentwicklung von Stamm- und Vorzugsaktien verschiedener Dax-Werte, was bislang zu Verlusten von 240 Mill. Euro führte. Branchenbeobachter wollen nicht ausschließen, dass sich die gesamte Belastung auf bis zu 500 Mill. Euro addieren kann. Fischer selbst sprach bislang von „unautorisierten“ Geschäften und einem „Anschlag auf die Bank“. Die Verantwortlichen im Eigenhandel wurden entlassen, und auch im Vorstand mussten schon Robert Stein (Kapitalmarkt) und Klaus-Michael Geiger (Informationstechnik) ihren Hut nehmen.

Ich sage immer – Profis! Oder kann man gar nicht so ungeschickt sein, und man könnte unsaubere Geschäfte vermuten? Beides ist schlimm. Klar, bei spekulativen Investments ist keiner vor Fehlern gefeilt, Dinge können mächtig schief laufen. Nur müssen sich die Privatanleger bewusst sein, dass auch die professionellen Investoren nicht immer alles im Griff haben. Nix mit Günter Netzers “Profis eben”. Man kann sich nicht verlassen. Besonders weil die guten Herren nicht mir ihrem eignen Geld spielen, und weil sich unter Umständen zusätzlich Interessenkonflikte bilden können.