Börsennotizbuch

Eine kleine Anmerkung zum heute als Lesetipp verlinkten Beitrag von Mastertraders.de: Gab es 2009 einfache Trends oder war das Jahr eines der schwierigsten für Trendfolger?

Im Beitrag ging es darum, dass gewisse Fondsmanager das vergangene Jahr als “das schlechteste Kalenderjahr für Trendfolger seit 20 Jahren” charakterisiert haben. Daraufhin die Antwort von Mastertraders: Nein, eigentlich war 2009 in dieser Hinsicht eines der besten Jahre seit langem — in vielen Märkten konnte man hervorragend auf robuste Trends setzen.

Diese Diskrepanz entsteht wohl aus unterschiedlichen Anlagehorizonten bzw. den unterschiedlichen (praktischen) Fähigkeiten, sich relativ schnell als Trendfolger neu zu orientieren.

2009 erwies sich zunächst einmal als das Jahr einer großen Trendwende am Aktienmarkt (und auch an den Rohstoffmärkten). Bis März fielen die Kurse stark in einem klaren Trend nach unten, dann drehte sich alles abrupt, und es folgten neun Monate mit heftig steigenden Preisen.

Solche Trendwenden sind normalerweise in der Tat schwierig zu handeln, insbesondere für die Fonds, die ihre Portfolios viel langsamer umstellen können. Die Trendfolger unter ihnen haben sich zunächst schön auf fallende Notierungen eingestellt, dann brauchten sie wieder viel Zeit, um auf den Trend nach oben umzusteigen. Im Schnitt haben sie die Entwicklung wahrscheinlich schlecht gemeistert. Man muss nicht vergessen, dass kaum einer Anfang 2009 von einer dergleichen Wende ausgegangen ist.

Hat man allerdings agiler gehandelt, so konnte man recht schnell auf beständige Entwicklungen setzen: Es gab eine große Wende und sonst überraschte die Börse nicht so oft mit unerwarteten Zick-Zacks…

Unterm Strich, vermute ich, sahen die institutionellen Anleger mehr Schwierigkeiten, die Kurse zu folgen, d.h. die große Wende zu meistern, als vor- und nachher die “kleineren” Trends richtig zu spielen…