Sentiment-Erhebungen unter den Investoren gibt es viele. Der Nutzen … hm … häufig umstritten. Also warum nicht einen Blick auch auf diese – zugegeben weinig verlässliche – Methoden werfen?
Ich habe vor gut einem Jahr auf die “alternative” Sentiment-Beobachtung durch Google-Trends und BlogPulse hingewiesen (die Google-Trends auch damals von Trader’s Quest gezeigt).
Wie hat sich das Bild seitdem entwickelt? Hier sind die Charts:
Bei Google-Trends zeigt die untere Grafik das von Google erfasste Volumen an News aus den Online-Nachrichten-Seiten und kann so als ein separater Indikator gesehen werden. Die obere Grafik zeigt das “Such-Volumen”. In den Nachrichten erscheinen die Worte “bear market” also nur zuletzt etwas häufiger als “bull market”, bei den Suchen insgesamt (und etwas deutlich) häufiger. Nur, ich will wiederholen, was ich schon beim letzten Mal zur “Qualität” der Daten geschrieben habe:
Natürlich muss man ganz deutlich sagen, dass dies wohl eher eine Spaß-Analyse ist. Wir wissen zum Beispiel nichts über den Kontext der Meldungen, Posts und Suchanfragen. Vielleicht steht da „kein Bear-Market in Sicht†oder „Ende des Bull Markets“ etc.
Es folgen die Ergebnisse von BlogPulse, die die Artikel in den Blogs ebenso quantitativ abbilden:
Da sind eigentlich Trends noch schwieriger abzuleiten. Ganz natürlich steigt die Häufigkeit von “subprime” spürbar in den letzten 6 Monaten, mit zwei deutlicheren Spitzen im August (die erste “Panik-Welle” und Korrektur; dabei ganz stark der Ausschlag von “mortgages”) sowie jetzt im Dezember (wahrscheinlich die Banken-Abschreibungen und die Diskussion um den Ausblick fürs nächste Jahr). Die Blogs beschäftigen sich insgesamt deutlich (wahrscheinlich 20%-50%) mehr mit den genanten Begriffen.
Wer solche Statistiken interessant findet, kann jetzt mindestens selbst versuchen nach geeigneten Begriffen zu recherchieren und in Relation zu setzten.
2 Kommentare bis jetzt ↓
Sebastian // 17. Dez, 2007
Vielen Dank für deinen Hinweis auf das trends-tool von Google.
Ich suche schon seit längerem einen verlässlichen Sentiment Indikator, der besser performt als mein bisher verwendeter “Nachrichtenschlagzeilen-Bauchgefühl-Indikator” (NBI).
Interessante Ergebnisse konte ich mit den Begriffen “market crash” und “recession” erhalten, wobei letzterer Suchbegriff offenbar immer mehr zu einem Thema wird.
MfG,
Sebastian
Saviano // 17. Dez, 2007
Vielen Dank,
“verlässlich” ist so ‘ne Sache, aber die Google-Trends geben sicher eine gute “Zutat für Bauchgefühl”. Deine Begriffe sind auf jeden Fall interessant; hier für die Leser schnell abrufbar: “market crash†und “recession†in Google-Trends.
Kommentieren: