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Quarterly Banking Profile: Der Bericht des Sicherungsfonds der US-Banken enthält weiter Zündstoff

2. Juni, 2008 · 2 Kommentare

Die Zeit schreibt über den neuen Bericht des Sicherungsfonds der US-Banken, in welchem es deutlich heißt, die Krise an den Finanzmärkten sei noch nicht vorüber. Böse Überraschungen seien weiterhin nicht ausgeschlossen:

Einmal im Quartal befragt die FDIC seine Mitgliedsbanken und erstellt einen Bericht über die Situation des US-Bankensystems. Ihr jüngster Report liefert Stoff für eine perfekte Horrorgeschichte.

37 Milliarden Dollar haben die Banken im ersten Quartal 2008 für mögliche Probleme zurückgestellt – mehr als viermal so viel wie im Jahr zuvor. Gleichzeitig verbuchten die meisten Banken weniger Einnahmen. Besorgniserregend aber ist, dass die Banken offenbar die beständige Hoffnung hegen, alles werde schon nicht so schlimm. Das zeigt sich vor allem an den Neubewertungen, die die Banken vorgenommen haben. Im vierten Quartal des Vorjahres mussten sie ihre Gewinne von 5,8 Milliarden auf 650 Millionen Dollar herunterschrauben. Im laufenden Quartal stiegen die Nettoabschreibungen um fast 140 Prozent auf rund 20 Milliarden Dollar.

Quelle: Zeit.de, Link oben

Vielleicht ist die dramatische Sprache schon etwas verspätet für Sachverhalte, die bereits ziemlich bekannt und sehr intensiv von den Finanzmärkten verfolgt worden sind…

Den Originalbericht findet man übrigens hier: Quarterly Banking Profile (Bericht wählen: 31. März 2008).

Die denkbar knappe Zusammenfassung:

  • Industry Earnings Decline 46 Percent from Year-Earlier Level
  • Loss Provisions Absorb a Higher Share of Revenue
  • Troubled Loans Accumulate in Real Estate Portfolios
  • Lending Growth Slows
  • Fourth Quarter 2007 Earnings Are Revised Below $1 Billion

Conrad Mattern von der Zeit schreibt noch:

Garniert wird der Bericht durch die Mitteilung, dass die Zahl der Problembanken von 76 auf 90 angestiegen ist. Das sind solche Banken, die in großen finanziellen oder operativen Problemen stecken.

Es folgt die Anmerkung, die ich auch oben gemacht habe:

So richtig Angst scheint der Bericht allerdings noch nicht verbreitet zu haben. Der Markt reagierte auf die Schreckensmeldungen eher verhalten. Die Finanzmärkte hoffen offenbar weiterhin, dass die Krise weitgehend ausgestanden ist.

Was die Problembanken betrifft, hier ein Insight von Calculated Risk und MarketWatch: Die Zahl der Banken, die in den nächsten einigen Jahren zahlungsunfähig werden könnten, wird mitunter auf 150 bis 300 geschätzt. 2007 waren es 3 Banken, die “ausfielen”, 2008 sind es bisher bereits 4:

It appears bank failures are starting to become more frequent, and some analysts are estimating between 150 and 300 banks will fail over the next couple of years.

To put these failures into perspective, here is a graph of bank failures since the FDIC was created in 1934. There were 3 bank failures in 2007, and 4 already in 2008. This hardly shows up on the graph.

The huge spike in the ’80s was due to the S&L crisis.

Note: thousands of banks failed during the Depression, and bank failures were very common even before the Depression, with about 600 banks failing every year during the Roaring ’20s.

I suspect bank failures will become much more common (although nothing like the late ’80s), and we will be on Bank Failure watch every Friday afternoon.

Calculated Risk, Bank Failure Update

Unter dem Link oben ist auch eine grafische Darstellung der Bank failures seit 1934.

Kategorien: Frontpage · Gesamtmarkt · Unternehmen

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2 Kommentare bis jetzt ↓

  • egghat // 3. Jun, 2008

    Die Nachricht gestern von der EU, die die Einlagensicherung in der EU für nicht sonderlich haltbar hält, hast du gesehen?

  • Saviano // 3. Jun, 2008

    Schick mal den Link…

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