Und da sind sie gleich – die miesen Kapitalisten: Fidel Castro gibt seinen Rücktritt von allen Ämtern bekannt, und Minuten darauf erscheinen Artikel mit Vorschlägen und/oder Spekulationen, wie man daraus profitieren könnte…
Erstens ist es natürlich völlig unklar, ob sich in Kuba viel ändern wird. Die Indikationen sind, dass dies vermutlich nicht der Fall sein wird. Zumindest vorerst.
Trotzdem, mit Castros Rücktritt geht etwas zu Ende – eine Ära und ein symbolhafter Name, der für Kuba, die kubanische Revolution und dem sozialistischen Regime dort wie kaum ein anderer steht und der sich – glaube ich – wie ein riesiger Puffer gegen den Widerstands- und Reformdruck von Innen wie von Außen stellte. Häufig erweisen sich solche Schritte (und Einschnitte) als historischer Wendepunkt oder zumindest als Möglichkeit und Chance für Veränderung. In den kommenden Monaten dürften wir erfahren, ob sich der politische Kurs in Kuba ändert, ob sich die oppositionellen Stimmen (von Innen und von Außen) lauter melden werden und etwas bewegen können. Die Chance haben sie.
Ich hoffe, dass sich Kuba öffnet und Freiheit und Demokratie zulässt. Sozialistische Experimente und Elend dürfen nicht aufrechterhalten werden, egal wie schön und edel die “Idee” auch klingen mag und wie schön, edel und charismatisch sich der Anführer all dessen präsentiert…
Gut, gut – fragen Sie jetzt wohl ungeduldig – das Profitieren?…
Ich verweise auf den Artikel von CNN Money, gleich mit der Anmerkung, dass es wohl ein Werk von Journalisten ist, die natürlich die Schlagzeilen und die Aufmerksamkeit ausnutzen wollen. Börsentechnisch … na ja … : How to profit from Castro’s resignation.
Die Unternehmen, die erwähnt werden:
Shares of the publicly traded Herzfeld Caribbean Basin Fund (CUBA), which invests in companies that do business in the Caribbean region, jumped more than 20% in mid-day trading.
[...] over the past year the fund has been shifting its strategy, investing in companies such as Trailer Bridge (TRBR), which ships cargo between the U.S. and Puerto Rico, and food company Seaboard (SEB), whose Seaboard Marine subsidiary operates an ocean transportation company that ships goods to the Caribbean
Companies such as Starwood Hotels (HOT, Fortune 500), which is owed about $50.7 million from Cuba, according to the U.S. Foreign Claims Settlement Commission, could benefit if the embargo is lifted. Shares of Starwood were up slightly Tuesday.
[...] shares of OfficeMax (OMX, Fortune 500), the largest property claimant in Cuba, surged nearly 8%. The company reported better-than-expected results for the fourth quarter Tuesday.
But OfficeMax, formerly known as Boise Cascade, also used to own the Cuban Electric Co. before it was seized by the Cuban government following the 1959 revolution that brought Castro to power.
[...] Imperial Tobacco (ITY), whose subsidiary Altadis controls a large portfolio of Cuban cigar brands, could benefit as well, since the U.S. accounts for 50% global cigar sales.
Und ich vermute – Immobilien… mit Meeresblick…
Das Bild zeigt übrigens das Alte Havana, Plaza Vieja.
1 Kommentar bis jetzt ↓
egghat // 20. Feb, 2008
Royal Carribbean könnte auch profitieren.
Aber so großartig wird sich auf Kuba wohl nichts ändern …
Der Tourismus hat man ja schon heute erlaubt (sonst wäre das Land auch schon total verarmt …)
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