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Insider-Barometer: Wieder Gegensätzliches bei FTD und Handelsblatt

23. November, 2009 ·

Insider

Die Insider kaufen, die Insider kaufen nicht — Handelsblatt und Financial Times Deutschland bringen wieder zum Teil gegensätzliche Nachrichten über das Investitionsverhalten der Manager. Zumindest der Tenor der Meldungen unterscheidet sich deutlich.

Das Handelsblatt spricht einerseits von “Manager, die wieder mehr Aktien ordern”. Die Zeitung bezieht sich auf die offiziell gemeldeten Zahlen bei der Börsenaufsicht BaFin und auf die Dax-Unternehmen. Auf breiterer Ebene wird andererseits ein “vorsichtiges” (aber anziehendes) Kaufverhalten eingeräumt:

Das Insiderbarometer, das das Forschungsinstitut für Asset Management an der Uni Aachen (Fifam) alle zwei Wochen zusammen mit Commerzbank Wealth Management berechnet, ist zwar zuletzt leicht auf 85 Punkte gestiegen. In der Tendenz gibt es Anleger, die aus Anzahl und Volumina der Insiderkäufe und -verkäufe Schlüsse für ihr eigenes Handeln ziehen wollen, weiterhin ein Verkaufssignal. Erst ab 90 Punkten beginnt der neutrale Bereich, in dem sich Argumente für und wider Aktien etwa die Waage halten.

Handelsblatt.com, Manager aus Dax-Konzernen ordern wieder Aktien

Wir wollen hier in erster Linie die Zahlen beachten und viel weniger die Interpretation (denn ein Verkaufssignal ist das meiner Meinung nach nicht).

Parallel berichtet die Financial Times Duetschland von einem ziemlich niedrigen Buy-Sell-Verhältnis auf europäischer Ebene von lediglich 0,35. Die Skepsis soll also ausgeprägt sein.

Wie unter dem zweiten Link oben geschrieben: Ich halte die Insider-Barometer nicht wirklich für einen verlässlichen Indikator. Zum einen hängen Käufe und Verkäufe von Insidern nicht immer mit einer tatsächlichen Prognose für die Aktienentwicklung zusammen, sondern sie ergeben sich in vielen Fällen aus ganz anderen Ãœberlegungen, Pflichten, Fristen und/oder Bonuszahlungen. Zum anderen, ich behaupte nicht, dass die Insider die Geschäfte ihrer Unternehmen gut und besser als die meisten anderen kennen, aber ich bezweifle, dass sie die Reaktionen der Börse — auch in Bezug auf ihre eigenen Firmen — so viel besser einschätzen können als die anderen Marktteilnehmer.

Wenn überhaupt, so sind die Insider-Barometer eher eine Bestandsaufnahme, jedoch nicht richtungweisend. Ich tendiere sogar dazu, sie als prozyklische Indikatoren einzustufen. Das heißt: Aus der angeblichen Skepsis, dürfte sich eher ein Kaufsignal ableiten lassen.

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