Börsennotizbuch

Ja, im Herdentrieb wird wieder mal ein schöner Artikel veröffentlicht. Man kann sich in der Tat nicht dem Eindruck entziehen, dass wir in Deutschland mit einer (soll ich “typischen” sagen?) Inertion und Hartnäckigkeit sanieren und sanieren (es hat lange genug gedauert bis mit Reformen angefangen wurde, jetzt kann man nicht aufhören!?)… Und vielleicht – wie Robert von Heusinger schreibt – zu einseitig, zu verschreckt vor dem Wort “Verschuldung” und zu fixiert auf das zweifelhafte Ziel der Haushaltskonsolidierung.

Ich habe das Gefühl, dass “Sorgenmacher” (sprich: die im Artikel angesprochenen Berater) noch ganz gut ankommen, tollen Respekt genießen und – ach, unter anderem – gutes Geld verdienen. Ob sie nun Recht haben oder tatsächlich kompetente Ratschläge für die Wirtschaftspolitik machen, ist Nebensache…

Nun aber – die Börse…

Deutschland ist, klar, eingebettet im globalen Finanz- und Wirtschaftssystem (aber, man vergisst es leicht, immer noch die drittgrößte Wirtschaftsnation). Nur, wenn dieser Reformkurs so eifrig beibehalten wird, könnten vielleicht (“Arbeitsgedanken”):

Die Unternehmen noch mehr ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern, Produktivität erhöhen und profitabel auf dem internationalen Top-Niveau arbeiten. Dies sollte sich aber irgendwie in den Bewertungen niederschlagen, oder? Was soll und vielmehr was wird dies KGV von 10 im DAX zu suchen haben?…

Der Staat will sich “konsolidieren” plus Unternehmen haben aber noch mehr Geld in der Kasse – die Zinsen dürften nicht gerade durch die Decke gehen, oder? Vielmehr wird die Zinsentwicklung durch diese mangelnden Bereitschaft/Notwendigkeit Kredite aufzunehmen zumindest “gedeckelt” sein.

Die vereinfachte Basis der Ãœberlegungen (denn von hier aus sollte man sich noch ein paar weitere Gedanken machen) ist: gute Gewinne und niedrige Zinsen… Es sieht gut aus für die Aktien. Für Deutschland bin ich mir weniger sicher…

Die Zeit – Herdentrieb » Deutschlands Wirtschaftsberatung – ein Sanierungsfall