Börsennotizbuch

Wie gesagt:

Bereits gestern kündigte Fed-Chef Bernanke angesichts der Börsenturbulenzen eine baldige Zinssenkung an. Die nächste reguläre Sitzung der FOMC ist am 29. Oktober, aber wer weiß — wenn wir weiter mit diesem Tempo abstürzen, wird die Fed wohl wieder zu Sonderaktionen gezwungen sein.

Und es geht schnell — die Zentralbanken haben die Dramatik erkannt und reagieren:

Die Finanzkrise veranlasst die Notenbanken zum gemeinsamen Handeln: In der Euro-Zone und den USA senken die Europäische Zentralbank und die US-Notenbank Fed die Leitzinsen jeweils um 50 Basispunkte. Damit liegt der Zins in der Eurozone jetzt bei 3,75 Prozent und in den USA bei 1,5 Prozent. Dies teilten die FederalReserve in Washington und die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt mit. Auch die Bank of England senkte den Zins um 50 Basispunkte, ebenso beteiligten sich die Nationalbanken Schwedens, Kanadas und der Schweiz an der gemeinsamen Aktion.

Spiegel.de, Notenbanken senken weltweit die Zinsen

Das “Schöne” dabei ist nicht nur die Höhe des Zinsschrittes (50 Basispunkte), sondern auch, dass das Ganze in einer koordinierten Aktion erfolgt.

Federal Reserve and other central banks announce reductions in policy interest rates

Hier wollte ich noch das Statement der EZB anbringen, doch die Seite ist … down! Geht nicht! Die Aussagen dürften aber prinzipiell die gleichen sein…

Nachtrag:

Wie ich bereits im Kommentar geschrieben habe — dies scheint endlich der Anfang eines internationalen Zinssenkungszyklus zu sein. Bisher haben etliche wichtige Zentralbanken, allen voran die EZB, seit Anfang der Krise keinen Schritt nach unten gemacht (die EZB hat sogar im Juli noch um 25 BP erhöht!). Kurzfristig (mit Tagen und Wochen gerechnet) wird es sicher kaum etwas (außer einer psychologischen Wirkung) bringen. Dennoch: Global tiefere Zinsen sind überhaupt nicht zu unterschätzen. Das ist ein starkes “Heilmittel”…