Börsennotizbuch

Die Online-Broker sollen die Finanzkrise zu spüren bekommen haben. Das meldet die FTD.de:

Obwohl der Deutsche Aktienindex (Dax) im September per saldo um gut 200 Punkte zulegte, gingen die Orderzahlen bei den Onlinebrokern im Vergleich zum August spürbar zurück. Marktführer Comdirect meldete am Montag 668.783 ausgeführte Orders – fast ein Drittel weniger, als im Rekordmonat August. “Die Subprime-Krise hat die Anleger verunsichert”, sagte eine Comdirect-Sprecherin. Auslöser der Krise an den Finanzmärkten waren Zahlungsausfälle kapitalschwacher Kreditnehmer am amerikanischen Wohnimmobilienmarkt.

Onlinebroker spüren Finanzkrise

Also haben die Investoren erstmal abgewartet — dies ist jetzt etwas ambivalent für die zukünftigen Aussichten. Trotzdem bin ich der Meinung, dass generell die Klientel der Online-Broker (Privatanleger) grundsätzlich eher unterinvestiert gewesen ist. Vielleicht in den letzten Monaten, oder im Laufe dieses Jahres, haben sich mehr Menschen und mit größeren Summen engagiert. Das ist keine belegbare Vermutung – ich leite es aus persönlichen Beobachtungen, Statistiken über Investmentverhalten (wie die BVI-Statistiken) und auch reines Bauchgefühl. Die Volatilität hat erstmal Unsicherheit ausgelöst, vielleicht den einen oder anderen Verlust.

Etwas interessanter könnten Aussagen wie die folgende sein (aus dem gleichen Artikel):

“Für unser Geschäft entscheidend ist die Börsenaktivität. Wir müssen sehen, dass die Kursgewinne im September bei deutlich niedrigeren Umsätzen zustande gekommen sind.”

Die Kurssteigerungen sind dann eher – wie im Artikel vermutet – auf institutionelle Anleger zurückzuführen. Vor allem ausländische:

Die meisten Anleger waren nach FTD-Informationen klassische Fondsgesellschaften aus den USA und Großbritannien, aber auch zunehmend Hedge-Fonds. Deutsche Großinvestoren hielten sich dagegen zurück. “Man hatte den Eindruck, dass deutsche Anleger nur zugeschaut haben”, sagte Oliver Opgen-Rhein, Aktienhändler bei HSBC Trinkaus & Burkhardt.