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Börsennotizbuch

Ein seriöses, aber lockeres Gespräch über die Börse
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Daimler ohne Chrysler?

14. Februar, 2007 · 2 Kommentare

In der Presse wird die plötzliche “Offenheit” des DaimlerChrysler-Vorstandes gegenüber allen möglichen Optionen bei der zukünftigen Unternehmensstrategie und Aufstellung bereits als quasi Ankündigung einer Aufspaltung des Konzerns gedeutet.

Dem “Handelsblatt” zufolge werden im Konzern derzeit verschiedene Szenarien diskutiert: So sei neben dem kompletten oder teilweisen Verkauf auch eine Allianz von Chrysler mit einem Konkurrenten denkbar, heißt es in dem Bericht. Schließlich hatte der Chef von Renault und Nissan , Carlos Ghosn, kürzlich sein Interesse an einer weit reichenden Kooperation mit einem US-Autokonzern angemeldet. Chrysler könnte aber auch zunächst in eine eigenständige Gesellschaft ausgelagert werden. Die “Frankfurter Allgemeine Zeitung” will erfahren haben, dass eine solche Auslagerung hinter verschlossenen Türen bereits in Vorbereitung sei. Ob Zetsche diesen Schritt bereits heute ankündigen soll, entscheide der Aufsichtsrat jedoch erst unmittelbar vor der Pressekonferenz.

Analysten würde die Trennung von Chrysler gefallen – die Chancen, dass das US-Unternehmen sich wieder erholen könnte, stiegen so erheblich. Und vor allem wäre Daimler die schwierige Schwester endlich los, die seit der Fusion 1998 immer wieder die Bilanz verhagelt. 2006 machte Chrysler satte 1,2 Milliarden Dollar Verlust. An der Börse wurde bereits die heutige verschwurbelte Ankündigung gefeiert: Die Aktie schoss am Mittag binnen kurzer Zeit um bis zu 5,1 Prozent auf 51,75 Euro in die Höhe und erreichte damit den höchsten Stand seit Juni 2002. “Die Aussage, dass für Chrysler alle Optionen geprüft werden, hat Fantasie in die Titel gebracht”, erklärt ein Analyst. Dabei sei ein Verkauf von Chrysler ebenso interessant wie eine Abspaltung oder eine Partnerschaft.

Spiegel.de, Rätselraten ums Valentins-Massaker

Die endgültige Entscheidung bzw. Meldung aus dem Unternehmen bleibt jedoch noch aus.Die Börse reagiert schon mal kräftig positiv – es war ja lange eine Wunschvorstellung und Spekulation vieler.

Apropos, der Titel der Spiegel-Publikation signalisiert die große Angst vor weiteren Entlassungen im Unternehmen; die Gewerkschaften haben jetzt schon die – möglichen – Maßnahmen als ein “Valentinstag-Massaker” bezeichnet.

Kategorien: Gelesen · Unternehmen

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