Börsennotizbuch

Foto: (cc) iboy_daniel

Die US-Einzelhandelsumsätze sind im März um 9,4% zum Vorjahresmonat gefallen. Ohne die sog. Food Services waren es sogar -10,7%.

Auch wenn diese Zahl schlechter als die Erwartung der Analysten ist, war ein quasi Einbruch naheliegend. Denn die US-Wirtschaft verschlechtert sich auf der Makroebene von Monat zu Monat: Die Wirtschaftsleistung (BIP) schrumpft mit Jahresrate von 6,3%, die Arbeitslosenquote ist mittlerweile auf ein 25-Jahres-Hoch gestiegen (8,5%), der Arbeitsmarkt verliert netto über 650.000 Jobs pro Monat und die Konsumentenkredite sind auch rückläufig. Also kein Wunder, dass die negativen Entwicklungen ebenso auf den Einzelhandel durchschlagen, und zwar nicht zu knapp.

Die Rohdaten: Advance monthly sales for retail trade and food services, März 2009.

Die US-Einzelhandelsumsätze sind auch das Thema im Querschüsse-Blog.

Des weiteren wollen wir auch die US-Inflationszahlen erwähnen:

Die Inflationsrate bleibt im März nah an der Null-Linie. Zum Vorjahresmonat errechnet sich eine Rate von -0,4% (also leichte Deflation). Die Kernrate liegt bei 1,8% (also sehr entspannt hinsichtlich eines — vermuteten — Inflationsziels von ca. 2%).

Ja, Fed-Chef Bernanke, sagte man früher, ist ein Anhänger von mehr oder weniger klaren Inflationszielen. In diesem Zusammenhang dachte man, er würde ähnlich wie die EZB eine Inflationsrate von ca. 2% anpeilen wollen. Dabei war für die Geldpolitik der Fed die Kernrate traditionell die entscheidende Größe; allerdings: all diese Bemerkungen sind vorerst obsolet, da die Fed ihre Geldpolitik im Moment voll auf die Rettung der Banken, generöse Liquiditätsversorgung, Konjunkturstimulierung und Abwendung einer Deflation ausrichtet.

Besser als viele Worte — die Daten:

Quelle: BLS.