Die Energieversorger, etwa Konzerne wie RWE, konnte man ja richtig beneiden — sie profitierten von steigenden Energie- und Strompreisen, einer stabilen, gegen Konjunkturschwankungen weitestgehend resistenten Nachfrage und von vergleichsweise rigiden, ja abgeschotteten, Märkten. Die Aktien der Versorger, auch von RWE, stiegen demzufolge stetig. In den letzten Monaten profitierten die Wertpapiere zusätzlich von der globalen Verunsicherung an den Börsen — angesichts einer tiefen und wenig transparenten Bankenkrise flüchteten die Aktionäre (im Zweifel) in die Aktien der Energiekonzerne, die gewöhnlich als konservativere und krisenresistentere Anlage gelten.
Aber letztendlich riss der Gesamtmarkt auch sie mit nach unten — die Ausverkäufe im Januar verschonten auch die Versorger-Werte nicht.
Die blendenden Stories werden langsam trüber — jetzt meldet sich RWE mit einem sehr zurückhaltenden Ausblick — RWE-Chef befürchtet harte Zeiten.
Die Versorger sind auch nicht gegen alle Widrigkeiten der Konjunktur und der Marktentwicklung gefeilt. RWE werde sein Erfolgskurs voraussichtlich nicht mehr mit dem gleichen Tempo halten können. Für 2008 wird ein moderateres Wachstum in Aussicht gestellt. Vor allem die Ergebnisse aus dem Handel und dem Geschäft in Großbritannien werden voraussichtlich nicht einfach fortgeschrieben werden können.
Auch aus politischer Seite sieht sich RWE mit einigen (bedeutenden) Hindernissen konfrontiert:
Keinesfalls leichter wird es für RWE in den kommenden Jahren am deutschen Strommarkt. “Unter dem Strich sehen wir uns einer Energiepolitik ausgesetzt, die sehr viel Wert legt auf Ökologie, aber vielleicht zu wenig auf Ökonomie und Versorgungssicherheit”, klagte Großmann. Zudem halte Deutschland weiter am Atomausstieg fest. “Dies wird unweigerlich dazu führen, dass die politisch bedingten Strompreise weiter steigen.”
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