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Konjunkturprognose Deutschland: Gemeinschaftsprognose der führenden Forschungsistitute

15. Oktober, 2009 ·

Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute DIW, ifo, IfW, IWH und RWI haben in ihrer halbjährlichen Gemeinschaftsprognose ein höheres Wachstum für die Bundesrepublik in Aussicht gestellt. Für 2010 für mit einem Zuwachs der Wirtschaftsleistung Deutschlands (BIP) um 1,2% gerechnet.

In der Gemeinschaftsprognose (Langfassung) werden die wichtigsten Eckdaten der Prognose so formuliert:

Insgesamt erwarten die Institute daher, dass sich die deutsche Wirtschaft – nach dem kräftigen Produktionsanstieg im dritten Quartal 2009 – nur langsam aus der Krise bewegt. Für das vierte Quartal 2009 ist nur noch mit einem leichten Produktionsplus zu rechnen. Für das gesamte Jahr ergibt sich so ein Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 5,0 %. Für das kommende Jahr rechnen die Institute mit einer nur zögerlichen Erholung.Aufgrund der immer noch schwachen Expansion der Weltwirtschaft werden die deutschen Exporte lediglich in moderatem Tempo zulegen. Die Inlandsnachfrage dürfte nur sehr langsam anziehen.

Die Investitionsbereitschaft der Firmen wird aufgrund nur wenig verbesserter Absatzperspektiven und der ungünstiger werdenden Finanzierungsbedingungen gering bleiben. Die privaten Konsumausgaben werden mehr und mehr durch die verschlechterte Lage am Arbeitsmarkt belastet. Endogene Auftriebskräfte werden nur allmählich spürbar, so dass die Konjunktur im Prognosezeitraum auf wirtschaftspolitische Unterstützung angewiesen bleibt. Alles in allem rechnen die Institute für das Jahr 2010 mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 1,2 %. Die Zahl der Arbeitslosen steigt im Jahresdurchschnitt auf 4,1 Mill.

Infolge der schwachen Konjunktur dürften die Verbraucherpreise kaum steigen. Zwar wird die Verteuerung des Rohöls, die in den vergangenen Monaten zu beobachten war, weiterhin auf die Energiekosten durchwirken. Die Kerninflation wird sich aufgrund der schlechten Nachfragesituation aber weiter abschwächen. Für den Durchschnitt des Jahres 2010 wird ein Preisanstieg von 0,6 % erwartet. Die öffentlichen Haushalte werden durch die Rezession deutlich belastet. Sinkenden Steuer- und Beitragseinnahmen stehen konjunkturell bedingte Mehrausgaben und die Kosten der Konjunkturprogramme entgegen. Im Jahr 2009 dürfte die Defizitquote auf 3,2 % steigen. Im kommenden Jahr werden die Ausgaben zwar verlangsamt zunehmen, die Einnahmen des Staates werden aber infolge der Abgabensenkungen und der sinkenden Beschäftigung weiter zurückgehen. Die Institute erwarten für 2010 eine Defizitquote von 5,2 %.

Viele weitere Details und Daten: “Zögerliche Belebung – steigende Staatsschulden. Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2009″ Langfassung [PDF].

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Kategorien: Finanznews · Prognosen · Research

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