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Geringverdiener und Minijobs – Daten und Erkenntnisse

19. April, 2008 ·

Faz.net greift natürlich auch das Thema der Geringverdiener in Deutschland auf (Niedriglohnsektor wächst durch Minijobs):

Die Zahl der Geringverdiener in Deutschland ist spürbar gestiegen. Jeder fünfte Vollzeitbeschäftigte erhielt im Jahr 2006 weniger als 9,61 Euro in West- beziehungsweise 6,81 Euro in Ostdeutschland. Fünf Jahre zuvor war es noch jeder sechste gewesen, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) aus Nürnberg herausgefunden hat. Zu ähnlichen Ergebnissen kommt das Institut für Arbeit und Qualifikation (IAQ).

Die Forscher aus Essen haben auch Teilzeitkräfte und Minijobber untersucht. Heraus kam, dass der Niedriglohnanteil unter den Beschäftigen innerhalb von elf Jahren (1995 bis 2006) um 7 Punkte auf 22 Prozent kletterte. Im internationalen Vergleich liege Deutschland mittlerweile auf Rang zwei hinter den Vereinigten Staaten (25 Prozent) und vor Großbritannien (21,7), den Niederlanden (17,6), Frankreich (11,1) und Dänemark (8,5).

Die Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) kann man übrigens hier finden: IAQ-Report 2008-01 (PDF).

Die Ãœbersicht der Ergebnisse:

  • Unter allen abhängig Beschäftigten liegt der Anteil von Niedriglöhnen (unterhalb von zwei Dritteln des Medians) 2006 bei gut 22% – d.h. mehr als jede/r Fünfte ist gering bezahlt.
  • Gegenüber 1995 ist der Niedriglohnanteil in Deutschland damit um gut 43% gestiegen.
  • Der durchschnittliche Stundenlohn der Niedriglohnbeziehenden ist seit 2004 gesunken, während er in den Vorjahren gestiegen ist.
  • Ãœberdurchschnittlich betroffen von Niedriglöhnen sind insbesondere Mini-jobber/innen, Jüngere, gering Qualifizierte, Ausländer/innen und Frauen.
  • Der Anteil von Beschäftigten mit abgeschlossener Berufsausbildung am Niedriglohnbereich ist von 58,6% (1995) auf 67,5% (2006) deutlich gestiegen.
  • Im internationalen Vergleich hat Deutschland inzwischen einen hohen Anteil von Niedriglöhnen und eine fast beispiellose Ausdifferenzierung des Lohnspektrums nach unten.

IAQ, Weitere Zunahme der Niedriglohnbeschäftigung: 2006 bereits rund 6,5 Millionen Beschäftigte betroffen

Eine interessante und kritische Auseinandersetzung mit der Problematik wird unter anderem beim Unterschichtenblog angeboten: Bieten Niedriglöhne nicht auch Chancen?

Kategorien: Finanznews · Mainstream-Media

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