Der cognitrend Sentiment-Indikator zeigt in dieser Woche weniger Optimismus. Eigentlich sinken wir somit fast auf neutrale Niveaus. Cognitrend-Analyst Hirschmüller interpretiert die Zahlen:
Über die Beweggründe für den Abzug lässt sich spekulieren, aber wahrscheinlich sind die meisten einfach etwas nervös geworden. Denn während die US-amerikanischen Aktienindizes sich in der vergangenen Woche auf neue Rekordhöhen geschwungen haben, kam der DAX über die 8.000er Marke nicht wesentlich hinaus. Und als in den USA die Kurse angefangen haben zu korrigieren, ist vielen klar geworden, dass man sich am deutschen Aktienmarkt mit neuen Rekorden wohl noch ein wenig gedulden müsse. Diese Geduld legen aber nicht alle an den Tag. Ganze vierzehn Prozent haben sich vom Bullenlager abgewendet. Von ihnen sind mit 11 Prozent sogar fast alle in das Bärenlager gewandert, das nun wieder fast ein Drittel des gesamten Panels stellt.
Die früheren Sorgen (hauptsächlich rund um die Immobilienkrise und Banken-Debakel) konnten nach dem anfänglichen Schock (gab es einen Schock?) relativ schnell verdaut werden, und während viele noch ängstlich warteten, haben sich die Indizes (vor allem in den USA) auf neue Höhen hinaufgearbeitet. Dies hat in den letzten Wochen dann doch die Zuversicht (und die Stimmung) gestärkt. Allerdings tauchen jetzt neue Ängste auf (und zwar etwas zu schnell für die vorsichtig gewordenen Börsianer): Ölpreis auf Rekordhoch, Euro auf Rekordhoch (bzw. Dollar-Schwäche), die Berichtsaison verspricht auch, nicht ohne negative Überraschungen zu verlaufen; und nicht zuletzt: die sich wieder zuspitzende Situation im Iran.
Das können die Optimisten von gestern (kann ich diese “taktische Optimisten” nennen?) nicht mehr locker wegstecken. Zumal die US-Indizes Momentum verlieren. Insgesamt haben sie die Long-Engagements verringert und sind nun besser für Korrekturen vorbereitet.
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